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Messe 12. April 2024

Das war los auf der Mawev-Show 2024

Am 10. April haben sich die Tore für die Besucherinnen und Besucher der Mawev-Show 2024 geöffnet. Neben vielen Testmöglichkeiten wurden einige Neuheiten sowohl bei den Baumaschinen als auch bei den digitalen Systemen präsentiert.

Auf der Mawev-Show 2024 präsentiert Zeppelin dem österreichischem Markt Cat Command
Auf der Mawev-Show 2024 präsentiert Zeppelin dem österreichischem Markt Cat Command
Inhaltsverzeichnis

Auf rund 200.000 m² haben sich über 200 Aussteller präsentiert. Armin Egger, Vorstand Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft, hat sich bereits zum Start der Messe zufrieden geäußert: „Wir haben ein fast ausverkauftes Gelände auf dem weit über 1.000 der neuesten Maschinen und Anbauteile gezeigt werden und von den Fachleuten ausprobiert werden können. Alles bewegt sich, alles arbeitet und schaufelt, baggert und planiert und so weiter.“

„Demonstration statt reiner Präsentation“ – Das ist das Motto, das die Mawev-Show stets verfolgen möchte. Deswegen haben die Baumaschinen, Baugeräte und Baufahrzeuge nicht still gestanden. So manchen Radlader haben die Besucher und Besucherinnen sogar selber testen können. Auch auf der Lkw-Teststrecke sind zahlreiche Fahrzeuge für Probefahrten ständig im Rollen gewesen. Des Weiteren haben die Messegäste einige Neuheiten bestaunen können – sowohl von und für Baumaschinen als auch bei digitalen Systemen.

Was sind die Neuheiten?

Fernsteuerung per Cat Command

Mit Cat Command möchte Zeppelin eine neue Ära für den Einsatz von Baumaschinen einläuten. Mit diesem System bleibt die Fahrerkabine leer. Einen Fahrer braucht es dennoch, nur bedient dieser die Maschine über die Fernsteuerungstechnologie Cat Command. Dafür gibt es eine Bedienstation, die als „virtuelle Fahrerkabine“ aufgebaut wird.

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„Das Herzstück ist das Netzwerk des Systems. Man muss sich überlegen, welche IT-Infrastruktur den kontinuierlichen Datenaustausch gewährleisten kann. Dies geschieht über Wifi. Aus einem Container oder Anhänger, in dem die Bedienstation untergebracht ist, funken Wifi-Antennen in 300 m Entfernung auf einer Frequenz von 2,4 GHz, die dann von der Maschine empfangen wird. Die Datenübertragung muss jederzeit ohne Unterbrechung gewährleistet sein, sonst stoppt die Maschine aus Sicherheitsgründen sofort“, so Christian Berling, Caterpillar Vertriebsbeauftragter für Cat Command.

Der Fahrer steuert aus einer Bedienstation heraus die Baumaschinen per Cat Command
Der Fahrer steuert aus einer Bedienstation heraus die Baumaschinen per Cat Command

Das Fernsteuerungssystem ist dazu gedacht, Mitarbeitende aus den Gefahrenzonen herauszuholen. Staub, Lärm oder instabile Oberflächen befinden sich dann weitab der Fahrer. Die Fahrer können dabei 2D- oder 3D-Steuerungssysteme nutzen. Cat Command ist für Maschinen in der Klasse von 20 bis 90 t erhältlich. Zudem können Fahrer mehrere Maschinen gleichzeitig steuern.

Cat Command wurde dem deutschen Markt bereits im vergangenen Jahr auf der Steinexpo präsentiert. Mit der Mawev-Show 2024 sollen nun auch österreichische Kunden die Fernsteuerungstechnologie kennenlernen.

Neue Cat-Radlader bei Zeppelin

Die nächste Generation der Cat-Radlader ist auf der Mawev-Show 2024 zu sehen gewesen. Der Radlader 938 bietet eine Reihe neuer Technologien und Funktionen. Für den neuen Radlader stehen 4 Betriebsmodi des Antriebsstrangs zur Verfügung:

  • Ein-Pedal-Modus: Entwickelt für den Einsatz hydromechanischer Werkzeuge oder Pick-and-Place-Arbeiten mit Geräteleistung und schneller Geschwindigkeit. Damit soll eine feinere Fahrgeschwindigkeitssteuerung mit einer Motordrehzahl-Gassperre möglich sein.
  • Drehmomentwandler-Modus: Laut Zeppelin spart dieser Modus bis zu 5 % Kraftstoff durch einen „Freilauf“ um Kurven und Bergabfahrten.
  • Hystat-Modus: Bietet eine Motorbremse mit aggressiver Verzögerung sowie Beschleunigung und bewegt sich nicht solange das Gaspedal wiederbetätigt wird.
  • Eismodus: Dieser Modus soll für Schneeräumanwendungen einen sanfteren Richtungswechsel bieten sowie ein verlängertes Ausrollen für eine verbesserte Fahrkontrolle.
Zeppelin stellt auf der Mawev-Show 2024 erstmals den Cat-Radlader 938 vor
Zeppelin stellt auf der Mawev-Show 2024 erstmals den Cat-Radlader 938 vor

Die neue automatische Raddrehmomentregelung steuert selbstständig das Rad und den Felgenzug. Dadurch soll das Durchdrehen des Reifens reduziert werden. Die Vorderachsdifferenzialsperre mit optionalem hinterem Sperrdifferenzial soll für eine bessere Traktion auf schwierigem Gelände sorgen. Der Radlader 938 ist serienmäßig mit einer automatischen Differenzialsperre sowie einer manuellen Steuerung ausgestattet.

Zudem ist serienmäßig Cat Payload vorinstalliert. Dieses System hilft dem Fahrer während der Fahrt eine Über-, Unterladung oder Fehlbeladung von Materialien zu vermeiden. Die neue Fahrerkabine verfügt über größere Fensterflächen und ist mit beheizbaren und elektrischen Rückspiegeln ausgestattet. Neu ist ebenfalls eine Multi-View-Kamera, die eine Vogelperspektive um den Lader herum bietet. Dazu kommen eine hintere Objekterkennung mit visuellen und akustischen Alarmen sowie eine automatische Temperaturregelung mit Abtautaste.

Die nächste Generation der Radlader kann bereits mit Cat Command – der Technologie zur Fernsteuerung – bedient werden.

Sandvik launcht neue Außenhammer-Werkzeugsysteme

Die Bohrkronendurchmesser betragen 89 bis 127 mm bei CT55 und 96 bis 140 mm bei CT67
Die Bohrkronendurchmesser betragen 89 bis 127 mm bei CT55 und 96 bis 140 mm bei CT67

Sandvik hat auf der österreichischen Demonstrationsmesse seine 2 neuen Außenhammer-Werkzeugsysteme für den Übertagebau und den Untertagebau vorgestellt: CT55 und CT67. Die neuen Werkzeugsysteme zeichnen sich durch ein bogenförmiges Gewindedesign aus. Die Bohrkronendurchmesser betragen 89 bis 127 mm bei CT55 und 96 bis 140 mm bei CT67.

„Wir sind stolz darauf, eine Innovation anbieten zu können, die die Effizienz erheblich steigert, da höhere Bohrdrücke mit weniger Ausfällen möglich sind“, so Anders Brungs, Vice President Product Line Top Hammer bei Sandvik. „Unser Design steigert die Produktivität um mindestens 15 Prozent und reduziert gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch entsprechend, da schnelleres Bohren weniger Bohrzeit bedeutet.“

Kegelbrecherreihe mit neuem Automatisierungs- und Konnektivitätssystem

Sandvik hat die 800i-Kegelbrecherreihe mit dem ACS-c 5 modernisiert
Sandvik hat die 800i-Kegelbrecherreihe mit dem ACS-c 5 modernisiert

Sandvik geht zudem den nächsten Schritt beim vernetzten Brechen. So hat sich die 800i-Kegelbrecherreihe mit dem neuen Automatisierungs- und Konnektivitätssystem ACS-c 5 präsentiert. Die neuen Brecher sollen mit dem ACS-c 5 robustes mechanisches Design mit einer benutzerfreundlichen Automatisierung vereinen.

Bediener können dabei die Konfiguration für die Brechkammer wählen, das Programm für das Automatisierungssystem einstellen und dann den Brechvorgang starten. Neue Features sollen den Service optimieren und bei der Fehlersuche unterstützen, wenn Probleme auftreten.

Die überarbeiteten 800i-Brecher zielen auf die installierte Ineffizienz in laufenden Anlagen wie auch in Neuanlagen ab. Zum Beispiel in Flowsheets mit dreistufiger Zerkleinerung und konventionellem Mahlprozessen und zur Unterstützung von SAG/AG-Kreisläufen mit Kugelmühlen. Die 800i-Brecher sind auch für HGPR-Kreisläufe geeignet. Mit einer höheren Zerkleinerungsleistung sollen nachgeschaltete Prozesse entlastet werden.

Die 800i-Brecher können mit dem Cloud-basierten digitalen Assistenten Sam von Sandvik verbunden werden. Sam ist ein Tool zur Datenerfassung und Analyse. Der digitale Assistent sammelt Informationen über das angeschlossene Sandvik-Equipment und liefert einen Betriebsüberblick.

Österreichpremiere: Volvos Electric Charlie

Der Volvo HX04 feierte bereits auf der Steinexpo 2023 seine Deutschlandpremiere
Der Volvo HX04 feierte bereits auf der Steinexpo 2023 seine Deutschlandpremiere

Unter dem Dach des Vertriebspartners Ascendum Baumaschinen Österreich hat zudem der Volvo HX04 seine Österreichpremiere auf der Mawev-Show gefeiert. Auf der Steinexpo 2023 fuhr das Fahrzeug bereits für das deutsche Publikum durch den Steinbruch. Es ist der weltweite erste Prototyp eines Dumpers mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb. Der Muldenkipper HX04 – auch „Electric Charlie“ genannt – dient bislang nur für Forschungszwecke.

Er verfügt über ein Volumen von 12 kg Wasserstoff. Insgesamt kann er rund 3 Stunden im Einsatz sein – mit einer Maschinenleistung von 200 kW. 

Weltpremiere für einen Kompaktbagger

Weltweit zum ersten Mal hat sich der Volvo ECR50 twindrive auf der Mawev-Show 2024 präsentiert. Der Kompaktbagger kann sowohl konventionell mit Dieselmotor als auch mit einem zusätzlichen emissionsfreien Elektroantrieb betrieben werden. Die Stromversorgung erfolgt über einen baustellenüblichen Elektroanschluss und ermöglicht den permanenten Maschinenbetrieb im Elektromodus.

25 Exponate

Liebherr kam  mit 25 Maschinen nach St. Pölten. Die beeindruckende Auswahl präsentierte die Angebote aus Erdbewegung, Umschlagtechnik, Turmdrehkrane, Betontechnik, Mobil- und Raupenkrane, Komponenten sowie Spezialtiefbaumaschinen. Außerdem konnten die Besucher erfahren, mit welchem Mix die Firmengruppe mit innovativen Antrieben und Digitalisierung in die Zukunft blickt.

Angesichts der vielfältigen Produkte, die in verschiedenen Branchen und Regionen und für unterschiedliche Anwendungen eingesetzt werden, kann sich Liebherr nicht auf nur eine Antriebstechnologie beschränken. Und so gab es auf der Mawev-Show  verschiedene System zu sehen: einen Mobilkran, der per mobilem Energiespeichersystem, dem Liduro Power Port, aufgeladen wird, der batterieelektrische Radlader L 507 E  und ein Drehbohrgerät, das sowohl mit einem konventionellen Elektroanschluss als auch kabellos, also „unplugged“, mittels Akkus betrieben werden kann. Mit HVO können bereits die Mobil- und Raupenkrane betankt werden und wenn keine andere Wahl als Diesel möglich ist, arbeiten diese Maschinen, wie die Planierraupe PR 726, besonders sparsam. 

Für Raupenbagger der Generation 8 präsentierte Liebherr das neuartige Maschinensteuerungssysteme von Leica Geosystems. Es unterstützt den Maschinenbediener und liefert Echtzeit-Informationen. Der ausgestellte Muldenkipper TA 230 punktete mit seinen Fahrassistenzsystemen, wie die serienmäßig verbaute Wiegeeinrichtung, die das geladene Gewicht in Echtzeit erfasst. Während des Beladeprozesses wird die aktuelle Nutzlast sowohl numerisch als auch als einfaches, erkennbares Symbol auf dem Display angezeigt. Dieses Kontrollwaage-Assistenzsystem gibt es nicht nur für den Muldenkipper TA 230, sondern auch für Radlader.

Neue Baureihe Satteltieflader

Der Satteltieflader ST 480 soll unter anderem mit einem größeren Durchschwenkradius überzeugen
Der Satteltieflader ST 480 soll unter anderem mit einem größeren Durchschwenkradius überzeugen

Die neue Baureihe der Satteltieflader ST 480 hat Zandt cargo erstmals in Österreich vorgestellt. Hier verknüpft das Unternehmen verschiedene Trägerkonzepte. Dank einer 3D-Konstruktion konnte Zandt cargo die außenliegenden Längsträger im Hochbett mit dem Zentralkastenrahmen im Tiefbett verbinden. Das soll für eine optimierte Tiefbettladelänge sorgen. Zudem gibt es einen größeren Durchschwenkradius für die Zugmaschine und höhere Einschlagwinkel für die gelenkten Achssysteme. In diese neue Baureihe ST können die verschiedenen Ausstattungsdetails aus dem Baukasten für Tieflader von Zandt cargo eingebaut werden.

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