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Veranstaltung 16. Mai 2023

BVMB stellt zahlreiche Hausaufgaben an die Bundesregierung

Über 500 Personen kamen am 15. Mai zum traditionellen „Tag der mittelständischen Bauwirtschaft“ nach Bonn.

Jürgen Faupel, stellvertretender Präsident der BVMB forderte mehr Klarheit
Jürgen Faupel, stellvertretender Präsident der BVMB forderte mehr Klarheit
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„Wir Mittelständler sind das Rückgrat der deutschen Bauwirtschaft. Wir können alles bauen!“, unterstrich RA Jürgen Faupel, stellvertretender Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB) beim diesjährigen Tag der mittelständischen Bauwirtschaft, dessen zentrales Thema die Nachhaltigkeit beim Bauen war.

„Wir brauchen Sie dringend“, bestätigte der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic, die tragende Rolle der Baumittelständler. Faupel nutzte die Gelegenheit, eine „verlässliche Förderkulisse“ und ein Überdenken von Regelungen beispielsweise in den Bereichen Energie und Brandschutz zu fordern, um trotz der angespannten Konjunktur weitere Bauvorhaben überhaupt zu ermöglichen.

Enormes Know-how, modernste Maschinen, motivierte Mitarbeitende

„Vor Ihnen sitzen die mittelständischen Bauunternehmen sowie deren Partner, die für den Bund, die Länder, die Kommunen, die Deutsche Bahn und weitere bedeutende Auftraggeber unerlässlich bei der Erfüllung ihrer Bauaufgaben sind“, verwies der stellvertretende Präsident des Verbandes Jürgen Faupel auf „enormes Know-how, modernste Maschinen und mehrere 100.000 hochmotivierte Mitarbeitende“ der mittelständischen Baufirmen in Deutschland.

In seiner Rede motivierte er die 500 Personen aus der Bauwirtschaft und von Auftraggebern aus ganz Deutschland, zu investieren und Strukturen weiterzuentwickeln. Die Themen Ressourcen, Energie und Nachhaltigkeit würden erhebliche Veränderungen für die Bauwirtschaft bringen. „Wir müssen alle einen tiefgreifenden Transformationsprozess durchlaufen, um weiterhin erfolgreich wirtschaften zu können“, unterstrich Faupel. Insbesondere das Thema Rohstoffe nannte er als zentrale Herausforderung.

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Faupel legte aber auch intensiv den Finger in die aktuellen Wunden. Die Bauwirtschaft stehe mit ihren Ressourcen und Know-how in den Startlöchern, um in großem Maßstab energieeffiziente Gebäude neu zu bauen oder Bestandsgebäude umfassend energetisch sanieren zu können. „Leider ist es der Bundesregierung bisher nicht gelungen, vor dem Hintergrund hoher Grundstückspreise, steigender Bauzinsen und Baukosten sowie der Verunsicherung durch die Heizungsdebatte eine verlässliche Förderkulisse zu schaffen, die es Bauherren ermöglicht, in gesteigertem Umfang energetisch hochwertige Gebäude in Auftrag zu geben“, beklagte Faupel. Stattdessen seien die Auftragseingänge im Gebäudebereich weiter rückläufig.

BVMB fordert „neue Klarheit“ von der Politik für das Bauen

„Die Schaffung von energieeffizientem, geschweige denn bezahlbaren Wohnraum rückt damit in immer weitere Ferne“, wies er die Bundesregierung deutlich darauf hin, dass das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht ansatzweise erreicht worden sei. „Die Antwort für mehr Wohnungen verlangt von der Politik die Prüfung der Standards, beispielsweise Brandschutz, Fluchtwege, Energie, Baustoffe und vieles mehr. Hier wünschen wir uns von der Politik eine neue Klarheit in Form von geeigneten Förderprogrammen, Entbürokratisierung, Senkung der Steuerlast und Vorgaben, die es Bauherren ermöglichen, auch und gerade in einer angespannten wirtschaftlichen Lage weiterhin Bauvorhaben zu realisieren“, unterstrich Faupel.

Als Vertreter der Bundesregierung attestierte der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Oliver Luksic, dem Baumittelstand eine tragende Rolle in der Bauwirtschaft. Er versprach gute Perspektiven für die Bauwirtschaft, u. a. durch erhebliche Investitionen in Straße und Schiene in den bevorstehenden Jahren und insbesondere schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Das fehlende Tempo von Planungen sei „tatsächlich ein Problem“, räumte Luksic ein. Der Staatssekretär geht aber von einer Besserung durch das vom Kabinett bereits beschlossene Planungsbeschleunigungsgesetz aus.

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