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Archiv 26. Juni 2018

Neuer Trassenverlauf in der Diskussion

Das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium hat angekündigt, die Trasse der A 1 zwischen den Anschlussstellen Adenau und Lommersdorf neu zu planen. Mit den neuen Plänen einer bis zu 1 km westlich verlaufenden Trasse sollen Umwelt-, Natur- und Artenschutz besser gerecht werden.

Ein Merkmal der neuen Trasse ist ein 580 m langer Tunnel beim Ahrdorfer Wald
Ein Merkmal der neuen Trasse ist ein 580 m langer Tunnel beim Ahrdorfer Wald

Die optimierte Trasse schwenkt im Bereich südlich von Lommersdorf westlich aus der bisherigen Trasse heraus und umfährt in einem Bogen die potentiellen Habitate des Haselhuhns. Im Bereich der Ortslage Dorsel schleift die Trasse wieder in die bisherige Trassenplanung ein. Ein weiteres Merkmal dieser Trasse ist ein etwa 580 m langer Tunnel im Bereich des Ahrdorfer Waldes. Somit ist auch gewährleistet, dass das große zusammenhängende Waldgebiet oberhalb des Ahrtals weniger durchschnitten wird.

Bei der Entscheidungsfindung war es für alle Beteiligten wichtig, die bisherige Trasse so zu optimieren, dass sie rechtssicher wird. Das Risiko, im Fall von Klagen vor Gericht zu verlieren, wurde auf ein Minimum reduziert. Dies ist nur mit einer Variante möglich, zu der die Umweltbehörden stehen und diese unterstützen. Das ist jetzt gelungen.

Für die beschleunigte Umsetzung der Maßnahme wurde auch die Arbeitsorganisation neu aufgestellt. Die Planung der A1 wurde an die Projektgruppe Bundesautobahnen übertragen. Fünf Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um den Lückenschluss auf der A 1. Die Planung wird in enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz erfolgen und vom Bundes- und dem Landesverkehrsministerium intensiv begleitet.

Für die Maßnahme waren bislang 245 Mio. Euro veranschlagt. Sie sollte 8,6 km lang sein und durch 2 Talbrücken geprägt. Die neue Trasse mit ihren 3 Talbrücken und einem Tunnel würde 800 m länger sein und rund 60 Mio. Euro mehr kosten. Der Bund ist bereit, die Mehrkosten zu tragen, um ein möglichst rechtssicheres und schnellstmögliches Voranschreiten des Projektes zu unterstützen.

Die Untersuchungen für die optimierte Trasse sind bereits angelaufen und sollen in der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen sein. Werden die bisherigen Einschätzungen bestätigt, wird im Anschluss umgehend mit der Vorentwurfsplanung begonnen. Diese Planungsphase und die dazugehörige detaillierte Abstimmung werden voraussichtlich zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Bodenerkundungen sowie Erkundungen der Flora und Fauna im Bereich der optimierten Trasse stehen kurzfristig an. Im NRW-Verkehrsministerium geht man davon aus, noch 2019 in den Vorentwurf und Mitte 2021 das Planfeststellungsverfahren einleiten zu können.

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Das noch fehlende Teilstück zwischen Lommersdorf und Adenau ist eines von insgesamt drei Teilabschnitten, die sich auf nordrhein-westfälischem und rheinland-pfälzischem Gebiet befinden. Das fehlende rund 10 km lange Teilstück der A 1 in Rheinland-Pfalz zwischen Daun und Adenau im Süden geht jetzt ins Planfeststellungsverfahren. Der zweite in Nordrhein-Westfalen liegende Abschnitt zwischen Blankenheim und Lommersdorf ist bereits im Verfahren.

Die Autobahnabschnitte des Lückenschlusses sind im neuen Fernstraßenbedarfsplan 2030 im „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Die Landesregierung hat die Maßnahme im Masterplan als sehr wichtig und schnellstmöglich umzusetzen eingestuft. Die A 1 führt von der Ostsee bis ins Saarland. Fast. Denn zwischen dem Vulkaneifel-Ort Kelberg und Blankenheim klafft eine Lücke von gut 25 km.

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