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Lärm- und Umweltschutz 2. September 2022

ClAir Asphalt für Hamburg Port Authority

Bei einem Straßensanierungsprojekt der Hamburg Port Authority (HPA) im Industriegebiet Peute in Hamburg Veddel legten die Verantwortlichen einen Fokus auf umweltschonende Nachhaltigkeit.

Zum Abschluss der Sanierung von fünf Straßen im Industriegebiet Peute in Hamburg-Veddel baut die Strabag AG im Auftrag der HPA ihre luftreinigende und lärmmindernde ClAir Asphalt-Deckschicht ein.
Zum Abschluss der Sanierung von fünf Straßen im Industriegebiet Peute in Hamburg-Veddel baut die Strabag AG im Auftrag der HPA ihre luftreinigende und lärmmindernde ClAir Asphalt-Deckschicht ein.

Im Hamburger Hafen realisiert Strabag im Auftrag der Hamburg Port Authority (HPA) das bislang größte ClAir Asphalt-Projekt seit dem Start der schadstoff- und lärmmindernden Deckschicht auf dem deutschen Markt vor rund drei Jahren: Auf einer Gesamtfläche von circa 18.000 m2 im Industriegebiet Peute in Hamburg-Veddel baut die Strabag AG seit Ende August abschnittsweise und binnen acht Tagen ihren luftreinigenden Clean Air (ClAir) Asphalt ein. Es ist der Abschluss eines in mehrfacher Hinsicht nachhaltigen und innovationsreichen Sanierungsprojekts auf fünf miteinander verbundenen Straßen, das die HPA und der Strabag-Bereich Hamburg in partnerschaftlicher Zusammenarbeit im Zuge eines Early Contractor Involvements (ECI) zunächst gemeinsam geplant und seit Mai 2021 umgesetzt haben.

Niedrigtemperaturasphalt mit Schaumbitumen

Bei der grundlegenden Asphalterneuerung auf dem Einsiedeldeich, der Hovestraße sowie dem Oberwerder, Georgswerder und Neuhäuser Damm („Straßenpaket Veddel“) hatten der Umwelt- und Gesundheitsschutz für die HPA hohe Priorität. Neben der ClAir Asphalt-Deckschicht baute Strabag CO2-sparende Tragschichten aus Niedrigtemperaturasphalt mit Schaumbitumen ein, wodurch auch die Aerosolbelastung für die Einbau-Kolonne deutlich reduziert wird. Binder- und Deckschichten wurden ressourcenschonend mit einem auf 60 bis 80 Prozent erhöhten Recycling-Anteil im Asphaltmischgut realisiert. Außerdem ließ die HPA Temperatur- und Beschleunigungssensoren in den Asphalt integrieren, um künftig das Erhaltungsmanagement optimieren zu können.

Enge Kooperation auf Augenhöhe

„Unser Ziel ist es, die rund 150 Straßenkilometer im Hafen sukzessive umweltfreundlicher zu machen. Neben dem Einbau von zunehmend mehr recyceltem Material, insbesondere in den hochwertigen Schichten (mindestens 50 bis 70 Prozent), spielt hierbei auch Clean Air-Asphalt eine Rolle“, sagt Willi Stegemann, Fachgebietsverantwortlicher Straßen bei der HPA.

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„Mit der Straßensanierung im Paket, den angewandten innovativen Bauverfahren und der partnerschaftlichen Realisierung ist dieses Straßenbauprojekt sicherlich einzigartig für Hamburg. Für uns als Strabag hat sich hier die Chance eröffnet, einen großen Ausschnitt unseres Kompetenzspektrums im nachhaltigen Bauen einzubringen. Angefangen mit der gemeinsamen Ausführungsplanung und später baubegleitend haben wir uns regelmäßig mit unserer Auftraggeberin ausgetauscht und abgestimmt. Die enge Kooperation auf Augenhöhe war und ist ein entscheidender Garant für den Erfolg dieses Projekts“, sagt Günther Mehrhof, Leiter der federführenden Strabag-Gruppe Süderelbe.

Luftmessstation überprüft Stickstoffdioxid-Konzentration

Der luftreinigende und lärmmindernde ClAir Asphalt wurde bereits bundesweit auf zahlreichen Pilotstrecken für kommunale Auftraggeber eingebaut. Das für Clean Air Asphalt eingesetzte Abstreumaterial aus mit Titandioxid (TiO2) versetztem, ultrahochfestem Beton (UHPC) baut unter Einwirkung von UV-Strahlung (Sonnenlicht) in der Luft gebundene Stickoxide (NOx) ab (Photokatalyse). Es wird über ein vom Strabag-Kompetenzzentrum TPA GmbH entwickeltes, innovatives Einbauverfahren direkt und dauerhaft in die heiße Asphaltoberfläche eingebunden. Eine ClAir Asphalt-Deckschicht kann die Stickstoffdioxid (NO2)-Konzentration in der Luft unter Idealbedingungen (viel Sonne, wenig Wind etc.) um bis zu einem Viertel reduzieren und wirkt stark lärmdämpfend: Messungen der TPA GmbH belegen, dass der Verkehrslärmpegel je nach Asphaltsorte um 2 bis 4 dB(A) gesenkt werden kann. Dies entspricht akustisch einer Verringerung des Verkehrsaufkommens um bis zu 50 Prozent. Die TPA GmbH hat für die HPA bereits im Vorjahr an der Neubaustrecke im Industriegebiet Hamburg-Veddel eine Luftmessstation und zwei Passiv-Sammler aufgebaut, um die Entwicklung der Stickstoffdioxid-Konzentration zu überprüfen und zu dokumentieren. (HS/RED)

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