Zukunft tanken
Ende Januar fand der Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ statt. Der Fachkongress in Berlin bot als Leitveranstaltung der deutschen und europäischen Biokraftstoffwirtschaft ein breites Forum für den Austausch mit internationalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung.
Neben Biokraftstoffen waren die zunehmende Diversifizierung der Antriebstechnologien sowie die Erforschung und Produktion verschiedener Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien zentrale Themen des Kongresses. Dr. Markus Schwaderlapp, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Deutz AG, erklärt: „Dieselmotoren können bei Verwendung von synthetischen Kraftstoffen perspektivisch CO2-neutral betrieben werden. Hierzu wird derzeit an Verfahren geforscht, um aus umweltfreundlich gewonnenem Ökostrom mittels eines speziellen Elektrolyse-Verfahrens synthetischen Diesel-Kraftstoff herstellen zu können (Anm. der Red: Power-to-Liquid), der aufgrund seiner chemischen Beschaffenheit mit fossilem Diesel in jedem Verhältnis misch- und einsetzbar ist. Vor dem Hintergrund dieser sogenannten E-Fuels sehen wir für den Diesel auch langfristig ein hohes Potenzial.“
Kraft aus Sonne und Pflanzen
Deutz hat bereits in ersten Projekten entsprechende Kraftstofffreigaben für bestimmte Motoren erteilt. So fährt beispielsweise ein CO2-neutrales Seminarschiff auf deutschen Gewässern mit einem solarbetriebenen Elektrohybrid-Antrieb, der an sonnenfreien Tagen durch einen DEUTZ „BF6 M1013 M“ Motor unterstützt wird. Dieser wurde für paraffinische Dieselkraftstoffe (XtL) nach EN 15940 freigegeben und kann so mit einer Bandbreite von CO2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden. Derzeit werden hydrierte Pflanzenöle (HVO) aus recycelten Pflanzenölen und Abfallfetten eingesetzt – es sind aber auch Flüssigkraftstoffe aus Erdgas (GtL) und Biomasse (BtL) sowie in naher Zukunft E-Fuels (PtL) möglich.
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