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Archiv 8. Januar 2015

Waschmaschine für Bruchsand

Robert Plesa, Werkmeister bei der Bernhard Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH in Gräfelfing, ist sichtlich stolz auf seine neue „Waschmaschine“, eine CAB Compact-Anlage für die nassmechanische Aufbereitung von Bruchsand, die jährlich 100 000 t fährt. Ein Erfahrungsbericht über eine saubere Sache.

Seit Mrz 2014 wscht die CAB Compact-Anlage den Sand bei der Bernhard Glck Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH am Standort Grfelfing.
Seit Mrz 2014 wscht die CAB Compact-Anlage den Sand bei der Bernhard Glck Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH am Standort Grfelfing.

Die CAB-Gruppe ist ein international operierendes Familienunternehmen mit Hauptsitz im österreichischen Wernstein. Sie hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von kundenspezifischen Maschinen und Anlagen für die Aufbereitung, Trennung, Klassierung und Entwässerung von mineralischen Schlämmen spezialisiert. Eine CAB Compact-Anlage ist seit Mitte März im Einsatz bei der Bernhard Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH am Standort Gräfelfing bei München.

Der Name CAB steht für praktikable Verfahrenstechnik und für die Realisierung von leistungsfähigen, qualitätssicheren Aufbereitungsanlagen in der Kies- und Sandgewinnung, im Tunnel- und Spezialtiefbau sowie in weiteren artverwandten Disziplinen. Das Produktprogramm reicht von Linatex-Gummierungen, Schläuchen, Hydrozyklonen, Schlammpumpen und Entwässerungssiebmaschinen über Eindicker, Flockmittellösestationen, Kammerfilterpressen und Dekanterzentrifugen bis zu kompletten Nassaufbereitungsanlagen. Standorte in Österreich, Deutschland, Schweiz und Tschechien halten alle gängigen Ersatzteile vor und ermöglichen dadurch schnelle Reaktionszeiten und kurze Lieferwege zu allen Kunden.

Die Bernhard Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH aus Gräfelfing hat die CAB International GmbH, eine Tochter der CAB Aufbereitungs- amp; Verschleißtechnik GmbH, im Oktober 2013 mit der Lieferung einer CAB Compact-Anlage für die nassmechanische Aufbereitung von Bruchsand als neuem Bestandteil des Kieswerks Gräfelfing beauftragt. Die autarke Anlage ist für eine Aufgabemenge von 50 t/h ausgelegt und kann trockenes Aufgabematerial mit einem variablen Körnungsband von 0 bis 4 mm waschen und in zwei Wertfraktionen klassieren. Dadurch lassen sich neben der Produktion eines gewaschenen Splittes oder Grobsandes auch hochwertige Beton-, Estrich- und Kabelsande erzielen. Gleichzeitig wird der Schlämmanteil mit Partikeln lt; 0,063 mm von ca. 20 % im Aufgabematerial auf 3 % im Austragmaterial reduziert. Die Anlage ist seit Mitte März 2014 im Einsatz und wird seither tagtäglich mit trockenem Aufgabematerial unterschiedlichster Zusammensetzung beaufschlagt. Werkmeister Robert Plesa nennt die Anlage sichtlich stolz „seine Waschmaschine“, über die jährlich eine Menge von 100 000 t
gefahren werden wird.

Eingesetzt wird eine CAB Compact-Anlage vom Typ CA 5-DS15.36-518-1-FKE, bestehend aus einem Vorwaschkanal, einer kompakten Stahl-Tragkonstruktion mit zweigeteilter Unterlaufwanne, einer Entwässerungssiebmaschine DS15.36 mit geteilter Siebfläche, einem Kreiselpumpenpaket vom Typ Linapump IIIr 150/125, einer CAB Hydrozykloneinheit 518 HD-RE-TZ inklusive speziellem Materialverteiler, einem Steuerschrank, Rohrleitungen, Wartungsbühne mit Geländern und einer Aufstiegstreppe. Die Siebteilung ergibt sich aus einem Trennblech aus Hardox-Verschleißblech, das über die Länge des Siebdecks angeordnet ist und eine Belegung der beiden daraus entstandenen Siebflächen mit Siebbelägen unterschiedlicher Maschenweite erlaubt.

Die Linatex-Kreiselpumpe zeichnet sich durch ein geteiltes Gehäuse mit auswechselbarer Linatex- Naturkautschuk-Auskleidung, einem Linatex-Laufrad mit Entlastungsschaufeln und einer Gleitringdichtung mit Keramikring aus. Wartungsfreundlich ist die Pumpe mit einem Montagekranhaken, einer höhenverstellbaren Motorplatte und einem Pumpenablassstutzen für die Winterentleerung ausgestattet.

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Die Beschickung erfolgt per Radlader ber einen Aufgabetrichter mit Mengendosierer und ein Frderband.Foto: Foto: Glck

Die Beschickung erfolgt mittels Radlader über einen Aufgabetrichter mit Mengendosierer und ein Förderband, das in den Vorwaschkanal abwirft. Der Aufgabetrichter weist eine Befüllbreite von 4 m auf und ist ebenfalls mit Hardox-Verschleißblechen ausgekleidet. Das aufzubereitende Material wird trocken in den Vorwaschkanal aufgegeben und dort mit Wasser primär durchmischt und gewaschen. Anschließend gelangt es über einen Trübeverteiler auf das Siebdeck der Entwässerungssiebmaschine und wird dort bei einer Maschenweite von 1 mm entwässert, abgesiebt und über eine Abwurfrutsche abgeschieden. Noch nicht gelöste Anhaftungen am aufgegebenen Material werden durch eine Bebrausungsvorrichtung über der Siebfläche mit Wasser bedüst und somit sekundär abgewaschen.

Bedarfsgerecht angepasste Wassermenge

Bei der Bebrausungsvorrichtung handelt es sich um ein aus fünf Balken bestehendes Flachstrahlsystem, dessen Fächerdüsen mit einem Druck von bis zu 2 bar beaufschlagt werden. Kugelhähne ermöglichen eine Einzelregulierung jedes Balkens und lassen somit die Wassermenge bedarfsgerecht anpassen. Für die Bebrausung wird gereinigtes Wasser aus der nachgeschalteten Abwasseraufbereitung eingesetzt. Somit ergibt sich ein in sich geschlossener Wasserkreislauf. Der Siebdurchlass mit Material lt; 1,0 mm wird in der ersten Kammer der Unterlaufwanne gesammelt und mittels der Kreiselpumpe in den Hydrozyklon 518 HD-RE-TZ gepumpt und dort zykloniert.

Als Besonderheit ist der Materialverteiler hervorzuheben. Der Hydrozyklonunterlauf gelangt in den Materialverteiler und kann mittels einer manuell verstellbaren Klappe entweder komplett oder geteilt der zweiten Siebfläche mit einer Maschenweite von 0,3 mm übergeben und entwässert werden. Dadurch lässt sich das Kornband flexibel korrigieren und der Feinsandanteil präzise entziehen, wofür die Abkürzung FKE (Feinkornentzug) in der Typenbezeichnung steht. Der Austrag der zweiten Siebfläche wird einer weiteren, separaten Abwurfrutsche zugeführt und kann so dem zweiten Abzugsband übergeben werden.

100 000 t Aufgabematerial unterschiedlichster Zusammensetzung soll die CAB Compact-Anlage jhrlich waschen.Foto: Foto: Glck

Der Überlauf des Hydrozyklons 518 HD-RE-TZ strömt in die zweite Kammer der Unterlaufwanne, von wo die Übergabe in die nachgeschaltete Abwasseraufbereitung stattfindet. Die Abwasseraufbereitung ist bereits seit mehr als zehn Jahren fester Bestandteil des gesamten Werkes. Herzstück ist der Hochklärer mit einem Durchmesser von 10 m und die beiden, im 24 Stunden-Betrieb laufenden Kammerfilterpressen. Die CAB Compact-Anlage vom Typ CA 5-DS15.36-518-1-FKE ist eine in sich geschlossene Aufbereitungsanlage, die sowohl die die Entschlämmung, Entwässerung als auch Klassierung von Feststoff-Wasser-Gemischen bei bestmöglichem Abscheidegrad erfüllt.

CAB Compact-Anlagen vereinen die Funktionen von Sandfang/Schöpfrad, Sandschnecke, Entwässerungssieb und Hydrozyklon auf engstem Raum und sorgen dabei gleichzeitig für einen höheren Grad der Entwässerung und der Entschlämmung. Je nach Aufgabenstellung lassen sich die Compact Anlagen kundenspezifisch zusammenstellen und für die schwierigsten Anforderungen der nassmechanischen Aufbereitung anpassen.

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