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Nichts übers Knie brechen...

... auch nicht über die Brechstange. Lieber auf moderne Technik setzen. Dazu sollten Sie unsere Marktübersicht lesen.

R1200D mit Duplex-Einheit vor dem Panorama der Schweizer Alpen.

Es ist schon über acht Jahre her, da begegnete uns das Duplex-System von Rockster auf der Mawev-Show zum ersten Mal. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits ausgereift. Einfach auf einer Maschine von einer Brechvariante auf die andere wechseln zu können, ist nach wie vor eine clevere Idee, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut, so auch in der Schweiz. Die Biedermann Unterhalt- und Vertriebs AG hat mehr als 35 Jahre praktische Erfahrung im Bereich „Brechen und Sieben“. Anfang des Jahres entschied sich Biedermanns Kunde Kieswerk Casaccia AG für die Anschaffung eines mobilen Prallbrechers. Auf der Suche nach der geeigneten Maschine für ihr breites Anforderungsprofil entdeckten sie das Duplex-System von Rockster. Mit diesem System kann sowohl Hartgestein als auch Asphalt sowie weitere Baustoffe gebrochen werden, ohne eine zweite Maschine anzuschaffen.
Durch das identische Antriebssystem können beide Einheiten auf demselben Grundrahmen installiert und innerhalb weniger Stunden ausgetauscht werden. Derzeit wird der Brecher als Backenbrecher betrieben (s. unser Aufmacherbild).

Das von Rockster entwickelte Modul erlaubt den Einsatz von zwei verschiedenen Brechsystemen auf nur einer Grundmaschine. So wird aus einem Prallbrecher kurzerhand ein Backenbrecher.Foto: Foto: Rockster

Brechen nur mit Strom

Bei einer Maschinendemonstration mit insgesamt über 20 Anlagen in einem Granit-Steinbruch war kürzlich eine vollelektrische raupenmobile Aufbereitungslinie aus Keestrack B4e Backenbrecher mit Haldenband S5e (für Vorabsiebung 0/20) sowie dem Kegelbrecher H4e mit Dreideck-Nachsiebmodul und abschließendem Doppeldeck-Produktionssieb Keestrack K3e für insgesamt fünf Endfraktionen zu sehen. Bei einer Aufgabegröße von 0/600 und unterschiedlichen hochwertigen Splittkörnungen (0/2 … 16/22; 0/4 … 16/22) erreichte die Kombination Stundenleistungen von max. 180 t/h. Alle Anlagen wurden dabei ohne Einsatz der Onboard-Diesel von einem einzelnen 500-KVA-Generator versorgt. Die über mehrere Einsatztage durchgeführten Verbrauchsmessungen ergaben einen Gesamtverbrauch von unter 60 Litern pro Stunde. „Uns haben die guten Ergebnisse selbst überrascht,“ bekennt Keestrack-Chef Kees Hoogendoorn. Tatsächlich stehen die neuen „Voll-Hybriden“ bei Keestrack in einer Reihe mit der frühzeitigen Einführung moderner Load-Sensing-Systeme in den diesel-hydraulischen Antrieben sowie der „Teilelektrifizierung“ von Sieb- und Brechanlagen durch den weit gehenden Einsatz von Elektromotoren an Förderbändern und Siebeinrichtungen.

Der 1100x700-Backenbrecher des Keestrack B4e wird von einem 110 kW-Elektromotor angetrieben.Foto: Foto: Keestrack

Während die hybriden Keestrack-Siebmaschinen und -Haldenbänder im reinen Sieb- bzw. Förderbetrieb weitgehend elektrisch arbeiten – die dieselgestützte Arbeitshydraulik übernimmt lediglich Hub-, Schwenk- und Fahrfunktionen – wurden alle Keestrack-Brecher bislang grundsätzlich noch über die Onboard-Diesel betrieben. „Natürlich lag hier noch ein großes Potenzial für Einsparungen durch elektrischen Betrieb über Generator oder ab Netz. Allerdings ohne Kompromisse in Mobilität, Brechleistung und Produktivität der Anlagen, wobei letztere heute gerade auch durch Anbaumodule mit hohem spezifischen Leistungsbedarf gekennzeichnet ist“, verdeutlicht Hoogendoorn die Herausforderungen in der weiteren Entwicklung.

„Abgasfreies Brechen“

Gewissermaßen als erstes Zwischenergebnis der baureihenspezifischen Projekte stellte Keestrack auf der vergangenen bauma den Kegelbrecher H4 mit 345 kW/330 kVA-Diesel/Generator-Modul, 132 kW-Elektromotor für den Brecherantrieb und weitgehend elektrifizierter Förder- und Siebtechnik vor. Trotz umfangreicher Ausrüstung inklusive eines optionalen Dreideck-Nachsiebmoduls mit Überkornrückführung wiegt die Anlage nur transportfreundliche 46,0 t und kann „plug-in“ betrieben werden. Jetzt stellte Keestrack in Norwegen die Version H4e vor, bei der über eine zusätzliche E-Motor-/Hydraulikeinheit auch alle verbliebenen Hydraulikkomponenten (Aufgeber, Hubzylinder, Fahrantrieb) ohne Diesel-Power über eine externe Stromquelle betrieben werden können.
Wahlweise mit konventionellem diesel-hydraulischem Antrieb und in vollhybrider „e-Version“ ist der neue Backenbrecher Keestrack B4/B4e erhältlich. Mit aktiver Doppeldeck-Vorabsiebung und überarbeitetem 1100x700-mm-Backenbrecher mit patentierter N.S.S.-Überlastsicherung tritt er die Nachfolge des erfolgreichen Apollo/B4 für Recyclinganwendungen und Steinbrucheinsätze in Leistungsbereichen bis 300 t/h an.

Zweiwalzenbrecher

Auf Basis eines neuartigen Brechwerkzeugkonzeptes hat die Firma Crush + Size Technology GmbH amp; Co. KG einen Zweiwalzenbrecher entwickelt. Durch die geometrische Ausgestaltung der Brechwerkzeuge wird ein hohes Zerkleinerungsverhältnis von bis zu 1:12 erreicht und ein direkter Einzug des Materials ermöglicht. Gleichzeitig wird die Entstehung von Überkorn und die Bildung von fischigem Korn verhindert. Die Aufgabestücke werden in dem Brechspalt direkt auf die Zielkorngröße gebrochen und verlassen alsbald den Brechraum. Das Ergebnis ist eine homogene Sieblinie, die sehr wenig Sand enthält und einen größeren Anteil der Mittel- und Grobfraktionen abbildet.
Mit der CST-Serie wurde ein Brecher entwickelt, der in der Lage ist, effektiv und dabei auch energieeffizient das Material auf die Endkörnung wie z.B. 0/45 zu zerkleinern.

Zweiwalzenbrecher CST 500.Foto: Foto: Crush amp;amp; size

In ausgiebigen Testversuchen mit dem CST 500 konnte in der Sekundärbrechstufe nachgewiesen werden, dass der Sandanteil bei einem Hartgestein wie der Grauwacke bei unter 4 % und der Überkornanteil bei unterhalb von 8 % und innerhalb der nächsten Maschenweite liegt. Dabei wurden Durchsätze von 150 t/h und mehr erreicht, während der mittlere Energieverbrauch bei 110 kW festzustellen war, was dem effizienten Antriebssystem mit einen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 90 % zu verdanken ist.
Wird der höhere Ertrag durch den niedrigen Sandanteil und die Einsparung durch den geringen Energiebedarf zusammengerechnet, so amortisiert sich eine Neuanschaffung schon nach wenigen Jahren. Durch ein breites Angebot verschiedener Maschinengrößen können Durchsätze von mindestens 80 t/h bis hin zu 400 t/h und mehr in der Sekundärbrechstufe angeboten werden. Hierbei werden Brechwerkzeuge für Körnungen wie z.B. ein 0/45 oder größer angeboten. Mit Brechern in der typischen Tertiärbrechstufe können Körnungen von lt; 11 mm erreicht werden.

Robuste Konstruktion

Beim Maschinendesign hat der Hersteller auf eine robuste Ausführung Wert gelegt und die Anlage für die härtesten Einsatzbedingungen konzipiert. Durch die hydraulische Spalteinstellung lässt sich der Brecher automatisiert für die gewünschte Korngröße einstellen. Gleichzeitig ist der Brecher gegen Überlastschäden durch Fremdstoffe geschützt. Die Walzen werden bei einer Blockade gegen die hydraulische Rückhaltekraft verschoben, so dass der gesamte Antriebsstrang keinen Schaden nimmt.Neben dem Brecher bietet die Firma Crush + Size Technology auch die Steuerung mitsamt Schaltschrank an.

Verschleißschutz

Magotteaux hat die Industrie des Verschleißschutzes durch die Erfindung einer Kombination von Metall und Keramik stark verbessert. MMC oder ‚Metal Matrix Composite‘ fusionieren die Eigenschaften eines Trägerwerkstoffs, wie Chromguss oder Martensitstahl, mit den verschleißfesten Eigenschaften von Keramik. Diese Technologie erlaubt es den Betreibern von Recycling von Bauresten oder Schlacke, Steinbrüchen sowie Kieswerken ihre Produktionskosten deutlich zu reduzieren.
Die Firmengruppe entwickelte erfolgreich neue Lösungen zur Optimierung der Produktionskosten. Durch längere Lebensdauer wird die effektive Verfügbarkeit der Anlage erhöht und der Unterhalt auf ein Minimum reduziert. Weniger Unterhalt ist gleichbedeutend mit mehr Sicherheit für die Bediener der Anlagen.

MAG?Impact Brecher.Foto: Foto: Magotteaux

Mit dem Mag-Impact-Brecher, der unter anderem ökonomisch und effizient arbeitet, lässt sich erfolgreich und kostengünstig hochwertiger Brechsand produzieren. Speziell hierfür entwickelte Ersatzteile erlauben es, die Verschleißkosten unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig bis zu 100 t Sand pro Stunde herzustellen. Die Aufbereitung von Überkorngrößen und das Nachbrechen von Überschussmengen werden somit zu zusätzlichen Umsätzen und erlauben es, neue Märkte zu erobern. Magotteaux ist spezialisiert auf Verfahrensoptimierung in Industrien mit Herstellungsprozessen, in denen hoher Verschleiß eine große Herausforderung darstellt. Bergwerke, Zementwerke, Steinbrüche, Kieswerke, Wiederaufbereitungsanalagen und andere Industriezweige zählen zu den Kunden des Unternehmens. Die Magotteaux Gruppe ist mit vielen Standorten weltweit aktiv. (us/Thorsten Block)

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