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Kann-Dialog im Cafe Moskau 23. April 2019

Stadtentwicklung im Wandel

Rund 200 Fachleute folgten der Einladung von Kann nach Berlin, um sich mit den Herausforderung der Stadtentwicklung auseinander zu setzen. Hochkarätige Referenten beleuchteten das Thema Anfang April unter verschiedenen Gesichtspunkten.

Inhaltsverzeichnis

Nach der Begrüßung durch Michael Harnisch, Geschäftsführer der Kann GmbH Baustoffwerke, führte Saskia Neumann durch das abwechslungsreiche Programm. Die Moderatorin und Wetterfee, fernsehbekannt durch ihre Auftritte bei RTL und NTV, bat als ersten Referenten Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner von der TU Dresden ans Mikrofon.

Betonsteinpflaster seit den 1920er-Jahren

In seinem Vortrag „Pflaster richtig planen und ausführen – Schäden vermeiden“ gab Wellner einen Einblick in die Geschichte des Pflasterns – von den Anfängen im alten China bis zum Aufkommen des Betonsteinpflasters in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts. 50% der kommunalen Straßen in Deutschland sind aktuell mit Pflaster befestigt. 80 bis 90% davon entfallen auf Betonpflaster, der Rest verteilt sich auf Naturstein- und Klinkerpflaster.

Die meisten Pflasterschäden entstehen beim Verlegen

Danach erläuterte er die wichtigsten Regelwerke und die Ursachen für Schäden anhand von Beispielen. Neben der mangelhaften Qualität bei Planung, Ausführung sowie der verwendeten Baustoffe können auch eine nicht ausgereifte Bauweise oder die zunehmende Verkehrsbelastung Ursachen für schadhafte Pflasterflächen sein. Mehr als 50% aller Schäden, so Wellners Einschätzung, haben ihre Ursachen in der mangelhaften Verlegung.

Regenerative Stadtentwicklung

Um das Thema „Nachhaltige und regenerative Stadtentwicklung“ ging es im Vortrag von Dipl.-Ing. Stefan Schurig, Architekt und Gründer von Cities and Energy Consulting. Ausgehend von den unterschiedlichen Stadtmodellen von der Antike mit verschiedenen Baumaterialien bis zur heutigen, beton- und steinbasierten „Petropolis“ entwickelte Schurig das Zukunftsmodell der Stadt als „Ecopolis“. In der regenerativen Stadt der Zukunft werden nachhaltige Wirtschaft und Lebensweisen mit zirkulärem Rohstoffwechsel stattfinden. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz moderner Baustoffe zur Verbesserung der CO2-Bilanz, vermehrter Einsatz von Modulbauweise sowie die Stärkung des Bestandsschutzes.

Städtische Freiraumentwicklung 3.0

Die städtische Freiraumentwicklung 3.0 war Gegenstand des Vortrags von Dipl.-Ing. Harald Fugmann, Landschaftsarchitekt (bdla). Anhand von aktuellen Beispielen aus Berlin stellt er mit der Gropiusstadt, Heinersdorf und dem neuen Wirtschaftsviertel Go West auf dem Areal der alten Tabakfabrik Reemtsma unterschiedliche städtebauliche Konzepte und den mit ihnen einhergehenden Grünanteil vor.

Motivation und Teamgeist, Erfahrungen von Heiner Brand

Im Schlussvortrag setzte sich Heiner Brand, bis 2011 erfolgreicher Trainer der deutschen Handballnationalmannschaft der Herren mit siebenfacher Auszeichnung als Trainer des Jahres, mit dem Problem „Viele Individualisten – ein Team: Wie baue ich ein Team auf?“ auseinander. Er untermauerte seine Thesen anschaulich mit zahlreichen Beispielen aus seinem Trainingsalltag, stellte den Teamgedanken in den Vordergrund, zeigte jedoch immer wieder auf, dass der Trainer die Führungsverantwortung hat.

Seine Empfehlungen sind teilweise auch in die Arbeitswelt übertragbar. Im Baubereich etwa lassen sich mit eingespielter Teamarbeit gute Erfolge erzielen. Jeder Beteiligte stellt sich dabei in den Dienst der Mannschaft und ordnet sich dem gemeinsamen Ziel unter. Egoisten sind für ein Team nicht geeignet.

Cafe Moskau mit exklusivem Ambiente

Rund um die Vorträge hatten alle Teilnehmer Gelegenheit, die besondere Atmosphäre des Veranstaltungsortes im Cafe Moskau auf sich wirken zu lassen. 1964 an der damaligen Stalinallee in Ostberlin als Zentrum eines Wohnkomplexes eröffnet, war das Café ein beliebter Treffpunkt mit exklusivem Ambiente. Nach einem Umbau in den 80er-Jahren steht es inzwischen unter Denkmalschutz und strahlt – nach erneuter Renovierung – heute wieder seinen ursprünglichen Charme aus.

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