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Zweiter Frühling voller Stahl

Jetzt im Winter, wenn die Arbeit im Steinbruch ruht, haben wir wieder Zeit, um uns darauf zurückzubesinnen, dass man Altes und Verschlissenes nicht immer wegwerfen muss. Reman heißt das Stichwort in unserer Industrie – ein Begriff, hinter dem sich das Wort „Remanufacturing“ verbirgt.

Ein Radlader wird bis zur letzten Schraube demontiert, jedes verschlissene Teil ersetzt.

Wer es lieber deutsch mag: Wieder-Herstellen von alten und seit Jahren bewährten Maschinen trifft den Kern genauso gut. Generalüberholungen waren in den letzten Jahrzehnten leicht in Vergessenheit geraten, doch inzwischen übertrumpft das „Reparieren“ den Neukauf. Neues verbraucht Energie, benötigt globale Transportkapazitäten und belastet unsere Atmosphäre mit gewaltigen Mengen von Abgasen und Schadstoffen. Natürlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille: Die Generalüberholung eines Dozers, Baggers, Radladers oder Muldenkippers mag zwar kostengünstiger als eine Neumaschine sein, doch welchen Sinn hat das, wenn die Folgen der Verjüngungskur geringere Lade-, Förder- und Produktionsleistungen sind?

Reman: Ein neuer Trend
Zahlreiche große Hersteller haben „Reman“ als Marktlücke für sich entdeckt. Die Zahlen sprechen für sich: So nennt Cummins einen durchschnittlich um 85 % niedrigeren Energieverbrauch beim „Reman“ eines Produktes. Das betrifft beispielsweise bei einem Motorblock den Energiebedarf für Erzabbau, -aufbereitung und -transport, Gießerei und maschinelle Bearbeitung im Werk. All dies entfällt bei der Nutzung des „alten“ Motorblocks. Auch der Baumaschinenhersteller Liebherr, der ein Reman-Zentrum in Ettlingen betreibt, betont die Ressourcenschonung: „Im Vergleich zur Fertigung eines Neuteiles werden mit Reman im Schnitt rund 70 % Energie gespart, dabei können bis zu 75 % des bestehenden Materials wiederverwendet werden.“ In Ettlingen werden gebrauchte Komponenten der Liebherr-Bau-, Mining- und Umschlagmaschinen sowie der Fahrzeugkrane und maritimen Krane wiederaufbereitet.

Lange Tradition hat das Remanufacturing bei Caterpillar. Schon seit 1973 werden Cat-Motoren und deren Komponenten im Unternehmen wiederaufgearbeitet. Seit 2004 bietet das Unternehmen seinen Reman-Service auch für andere Hersteller an. In Deutschland wird ein spezielles Cat-Programm für Generalüberholungen angeboten, für das weltweit die gleichen Standards gelten. Bevor eine Maschine als „Cat Certified Rebuild“ (CCR) angeboten wird, werden bis zu 7.000 Teile getauscht und erneuert. CCR beinhaltet die vollständige Überholung der gesamten Maschine, die anschließend den Qualitätsanspruch einer Neumaschine erfüllt.

Die Generalüberholung ist so umfassend, dass Rebuild-Maschinen ihr zweites Einsatzleben mit neuer Cat-Seriennummer und voller Neugeräte-Garantie beginnen. Zeppelin gewährt auf Rebuild-Maschinen die Standard-Neumaschinengarantie, die auf Wunsch auch verlängert werden kann. (Ute Schroeter)

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