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Prima Stimmung trotz Flugverbot und Odysseen

Der isländische Vulkan versuchte sich als Spielverderber der bauma 2010. Er spukte und rauchte so lebhaft, dass die Flugzeuge nicht starten konnten. So fehlte zu Messebeginn die Internationalität. Einige Stände blieben zunächst verweist, bis Aussteller und Gäste von anderen Kontinenten nach teilweise abenteuerlicher Anreise endlich in München eintrafen.

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Das blieb während der ersten drei Messetage selbstverständlich das Gesprächsthema Nummer 1 auf der bauma. „Für eine Regionalmesse ist unser Stand vielleicht ein wenig groß geraten“, so der Marketingleiter eines renommierten Herstellers augenzwinkernd, „doch wir freuen uns über jeden Fachbesucher und können uns viel Zeit für ihn nehmen.“ Platzhirsche wie Caterpillar, Liebherr, Wirtgen etc., die zig Millionen in ihren Auftritt investiert hatten, zeigten sich enttäuscht über das Ausbleiben der internationalen Gäste, quittierten es aber zu Mitte der Messe mit einem Schulterzucken. „Gegen diese Naturgewalten aus Island ist man machtlos“, so der einhellige Tenor.

Die letzten Bauma-Tage stimmten dann wieder versöhnlich. Der Knoten am Himmel war geplatzt, die Flugverbindungen normalisierten sich. Zwar machte sich nun nicht mehr jeder auf den Weg, weil er besorgt war, ob denn die Rückreise geordnet verlaufen würde. Doch wer seine Geschäftsziele auf dem Branchentreff wahrnehmen wollte, der riskierte auch eine Odyssee.

Abgerechnet wurde wie immer zum Schluss. Und da muss sich die Bauma wahrlich nicht verstecken. Obwohl mit rund 415.000 Besuchern 17 % weniger vor Ort waren als 2007, war das Interesse an konkreten Abschlüssen deutlich ausgeprägt. Die Maschinen- und Anlagenhersteller rechneten nach dem desaströsen Jahr 2009 mit einer deutlichen Belebung ihrer Geschäfte. Die bauma setzte hier Impulse und sorgte für reichlich Rückenwind.

Für all jene, die Erfolge nur über neue Rekorde definieren, bleibt nachzutragen: Auch die hatte es gegeben. Mehr Aussteller, mehr internationale Beteiligung, mehr Messefläche, natürlich. Viel wichtiger war jedoch, dass die Branche nach den anfänglichen Anreiseproblemen hoch zufrieden mit den Ergebnissen der Messe ist.

Bei Caterpillar/Zeppelin ist es üblich, dass jeder hundertste Maschinenverkauf auf der bauma von jeweils einem Tusch lautstark untermalt wird. 2007 tuschte es in der Halle 15 Mal für 1.500 erfolgreich abgeschlossene Geschäfte. In diesem Jahr war der 14. Tusch bereits während der Pressekonferenz von Zeppelin am Freitagabend zu hören. Am Ende der bauma hatten dann 1 752 Maschinen im Wert von rund 200 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.

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