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Bärenstarke Sauberkeit

Am 8. und 9. Juni lud die Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH zur Hausmesse ein. Dort wurde unter anderem der Wash-Bear präsentiert.

Rainer Lindt (l.), ABC Lindt, und Sven Brookshaw (r.), Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, schtzen den Wash-Bear, der im Hintergrund zu sehen ist.

Rainer Lindt hat allen Grund zum Feiern: der Chef des Abbruch- und Recyclingspezialisten ABC Lindt Aufbereitungstechnik ist mit seinem Unternehmen bereits 30 Jahre im Geschäft. Wohl deshalb kam ihm der Vorschlag von Moerschen-Geschäftsführer Sven Brookshaw gerade recht, auf seinem Betriebsgelände am 8. und 9. Juni eine „Maschinen-Sause“ mit Spanferkel und Werksbesichtigung zu veranstalten. Warum nicht das Motto „Maschinen zum Anfassen“ mit der Jubiläumsfeier verbinden?

Erfrischung erwünscht
Der 8. Juni war ein heißer Tag. Ein erfrischendes Bad im „Wash-Bear“ wäre geradezu verlockend gewesen. Für eine Zweckentfremdung stand die Anlage jedoch nicht zur Verfügung. Stattdessen erklärte Sven Brookshaw fachmännisch ihre eigentliche Bestimmung: „Der Wash-Bear dient zur Abscheidung von Leichtstoffen aus Bauschutt, die Maschine arbeitet nach dem bewährten Schwimm-Sink-Prinzip und trennt Leichtstoffe wie Holz, Kunst- und Dämmstoffe zuverlässig und sauber von der Mineralik.“ Den Beweis tritt Brookshaw sogleich an, indem er eine Handvoll Bauschutt im Vorher-Nachher-Vergleich demonstriert. Tatsächlich zeigt sich das Material nach einer Behandlung im Wash-Bear von einer sehr sauberen Seite. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen mit Austragsförderband beherbergt der Wash-Bear eine Förderschnecke. „Damit konnte ein wesentlicher Störfaktor eliminiert werden, der darin bestand, dass die auszutragenden Feststoffe zu häufig die mechanischen Komponenten des Bandes blockierten,“ erläutert der Moerschen-Chef. Als willkommener Nebeneffekt habe sich eine verbesserte Entwässerung des Endproduktes im Durchlauf durch die Förderschnecke ergeben. Das Design der Förderschnecke ist patentiert und aus einem hoch verschleißfesten Spezialstahl gefertigt. Nach Angaben des Herstellers sind selbst beim Einsatz mit besonders abrasivem Bauschutt, wie etwa Betongranulat 1 Mio. Betriebsstunden realistisch. „Dann kann die Schnecke gedreht und aufgeschweißt werden für eine weitere volle Standzeit.“
Die Basisparameter, wie Drehgeschwindigkeit und Steigung der Schnecke, lassen sich einstellen und beeinflussen die Verweildauer des Aufgabematerials im Waschtrog. So kann eine große Bandbreite des Ausgangsstoffes von 4 bis 120 mm in einem Arbeitsgang ohne Zwischensiebung aufbereitet werden. Gleichzeitig lässt sich hier die Entwässerung des Endproduktes beeinflussen, sodass zuverlässig ein Recyclingstoff mit definierter Grundfeuchte verfügbar wird. Dies ist die Voraussetzung für eine optimale Verdichtbarkeit beim Wiedereinbau.

Wash-Bear bändigt Gasbeton
Da die Schwimm-Sink-Technologie auf dem Prinzip der spezifischen Dichte basiert, erfolgt die Entfrachtung unabhängig von der Partikelgröße. Durch die physikalischen Eigenschaften des Trennmediums Wasser lässt sich so etwa auch der zunehmend problematische Gasbeton abscheiden, da seine Dichte lt; 1 ist und das Material daher aufschwimmt. Auf diese Weise können Sulfatbelastungen des entstehenden RC-Materials verringert werden, was die spätere Verwertbarkeit – und damit den wirtschaftlichen Wert – erheblich verbessern hilft. Das geschlossene System verbraucht Wasser ausschließlich in Form der Anhaftungen an der ausgetragenen Mineralik. In einer 10-h-Schicht werden in der Praxis 4 – 8 m3 verbraucht, wobei der Zulauf automatisch über Schwimmer geregelt wird.

Heißer Tage - heiße Maschinen
Wie es sich für so einen heißen Tag gehört, liefen noch andere Maschinen heiß: zum Beispiel die gerade erst überarbeitete Weiterentwicklung der Schwerlastsiebanlage Terex Finlay 883+. Das Spannwellensiebverfahren verhindert ein Verblinden der Siebbeläge durch Anhaftungen. Erreicht werde dies durch extrem verschleißarme Kunststoffsiebe, die mit einem Hub von 50 mm Beschleunigungswerte von bis zu 50G erzeugen. Das Spannwellen-Siebverfahren soll damit auch schwer siebfähige Materialien sauber trennen. Darüber hinaus präsentierte Moerschen erstmals seine neue Baureihe der raupenmobilen Haldenbänder Modell 20/90K. (Ute Schroeter) 

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