Direkt zum Inhalt

MIRO lehnt DNR-Vorstoß ab

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat sich in seinem aktuellen Steckbrief die Einführung einer Primärbaustoffsteuer angesprochen. Der DNR erwartet eine Senkung des Verbrauchs infolge der Erhöhung der Steuern. Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) lehnt eine solche Steuer ab. Es sei bereits vielfach rechnerisch belegt, dass diese schon mangels Masse gar keine Lenkungswirkung entfalten kann.

ber 90 % der geeigneten mineralischen Massen werden in Deutschland aufbereitet.

Den Vorstoß des DNR kommentiert MIRO-Geschäftsführer Christian Haeser folgendermaßen: „Mit einer Rohstoffsteuer soll die Gewinnung von Primärrohstoffen stark reduziert werden. Der DNR verkennt allerdings, dass Baurohstoffe ohnehin nur in dem Umfang gewonnen werden, wie sie – hauptsächlich – von der Bauwirtschaft, aber auch von einer Vielzahl anderer Industriebranchen benötigt werden. Kein Bedarfsträger kauft Gesteinskörnungen aus primären Rohstoffen unnötig ein. Deshalb arbeitet die Gesteinsindustrie ausschließlich nachfragegerecht. Eine Einschränkung des Zugriffs auf Primärrohstoffe würde umgehend zu drastischen Versorgungslücken führen. Die Nachfrage könnte nur zu einem kleinen Teil durch Importe gedeckt werden. Aber zu welchem Preis? Längere Transportwege wären die Folge. Damit einher gehen nicht nur höhere Kosten, sondern auch vermehrte Umweltbelastungen, die sich unter anderem in zunehmenden CO2-Emissionen niederschlagen. Die anerkannt positive Ökobilanz der derzeit noch über kurze Strecken möglichen regionalen Versorgung wäre dahin. Kann das wirklich gewollt sein?“

Limitierung belegt

Bereits 2012 hat das Bundesumweltministerium im deutschen Ressourceneffizienzprogramm „ProgRess I“ bilanziert, dass mineralische Primärbaurohstoffe auch bei größten Anstrengungen lediglich zu rund 12 % durch Recyclingmaterial substituiert werden können. Eine wesentliche Steigerung ist nach dieser Quelle in naher Zukunft nicht möglich, da das absehbare Aufkommen an Abbruchmassen die gebotenen Möglichkeiten limitiert. Wenn aber die regelmäßig per Monitoring belegte Verwertungsquote bei mineralischen Bauabfällen bereits heute bei über 90 % liegt, wie sollte sie dann noch in die tatsächlichen Bedarfsdimensionen hinein zu steigern sein, fragt MIRO.

„Mit durchschnittlich rund 192 Mio. Jahrestonnen stellen die Bau- und Abbruchabfälle den mengenmäßig größten Abfallstrom in Deutschland dar. Hieraus wurden im Jahr 2008 unter anderem 66,6 Mio. t Recyclingbaustoffe hergestellt, welche 11,5 % des gesamten Bedarfs an Gesteinskörnungen im Jahr 2008 deckten“, heißt es im Originaltext aus ProgRess I. Dies belege, dass es sich hier nicht um eine Schutzbehauptung der Rohstoffbranche, sondern um eine von der Bundespolitik anerkannte Tatsache handelt, so MIRO. 

Passend zu diesem Artikel

Uhu-Babys im Steinbruch: Wer ruft denn da? 

„U-uuooh“, so klingt der neue Sound in den Abbaustätten von Rump und Salzmann bei Dorste und Uehrde. In den Steinbrüchen haben sich gleich mehrere Uhu-Paare eingenistet. Zwischen Fahrzeugen, Abraumarbeiten und Sprengungen hat sich die Eulenart sogar so wohl gefühlt, dass ein Pärchen vielfachen Nachwuchs zeugte.