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Funke macht die Welle

Auf der Ifat mit zahlreichen Neuheiten im Gepäck, präsentierte Funke Anfang Juli der Fachpresse bereits weitere Entwicklungen. Darunter gewellte Rohre DN 1000 und ein Schachtprogramm für diverse Anwendungen.

Innen glatt und auen gewellt: Dieter Jungmann, Leiter des Geschftsbereichs Tiefbau bei Funke prsentiert das Profilrohr DN 1000.

So ein Rohr ist ein praktisches Bauteil: Legt man es aneinander in einen Graben, so eignet es sich prima für die Entwässerung, vorausgesetzt es wurde sauber gearbeitet und alles ist dicht. Nimmt man jedoch einen Rohrabschnitt und stellt ihn senkrecht hin, dann ist der Weg zu einem komplexen Schacht nicht mehr weit. Dies mögen sich die Entwickler der Funke Kunststoffe GmbH, Hamm, gedacht haben, als sie entgegen ihrer „glatten“ Überzeugung zusätzlich das gewellt Profilrohr ins Programm aufgenommen haben und inzwischen auf einer eigenen Anlage produzieren. Innen glatt und außen gewellt: Mit diesem für die Produktpalette eher ungewöhnlichen Profil ergänzt der Hersteller nun seine Kanalrohrsysteme.

Das Profilrohr DN 1000 eignet sich für die Verwendung als Regen- und Mischwasserkanal bei der Verkehrswegeentwässerung. Dazu kommen Stauraumkanäle und Regenrückhalteanlagen. Das Rohr wird in den Längen 1,5 m, 3,0 m und 6,0 m mit angeformter Steckmuffe produziert. Ein Profildichtring auf dem Spitzende des Rohres sorgt für die Dichtheit des Kanalrohrsystems. Formteile werden auf Wunsch geliefert.

Verlege- und wartungsfreundlich

Das Rohr ist robust, stabil, bruchfest und langlebig. Die glatte Innenfläche sorgt für gute hydraulische Eigenschaften, das relativ geringe Gewicht für eine einfache Handhabung auf der Baustelle. Bei der Verlegung unter Verkehrsflächen mit SLW60-Belastung kann das Rohr bei Überdeckungshöhen von 1,0 bis 6,0 m eingesetzt werden. Die gemessene Ringsteifigkeit ist ≥ 8 kN/m² (SN 8). Der große Abstand der äußeren Profilierung auf dem Rohr ermöglicht eine fachgerechte Verdichtung. Nachträgliche Hausanschlüsse können mit dem Uni-Tec-Anschluss eingebunden werden.

Individueller Kunststoffschacht

Der Kunststoffschacht DN 1000 besteht aus einem Profilrohr, das ber einen Schachtboden mit verschiedenen Gerinneformen verfgt.Foto: Foto: Volker Mller

Der Kunststoffschacht DN 1000 besteht aus einem Profilrohr, das über einen Schachtboden mit verschiedenen Gerinneformen verfügt. In der Standardausführung ist er mit einem Durchgangsgerinne in Nennweiten von DN/OD 160, 200, 315, 400 oder 500 ausgestattet. Variomuffen oder angeformte Spitzenden sorgen für flexible Anschlussmöglichkeiten an den Zu- und Abläufen. Weitere Gerinneformen sind ebenso individuell gestaltbar wie Form und Lage von Abwinkelungen, Zu- und Abläufen oder die Abmessungen des Steigrohres, das in unterschiedlichen Bauhöhen monolithisch gefertigt wird. Die Rohrinnenseite ist glatt, die profilierte Außenseite wirkt bei fachgerechter Verdichtung einem Auftrieb des Schachtes entgegen. Auf Wunsch wird der Schacht mit einer Edelstahlleiter ausgestattet. Der Werkstoff PVC-U ist robust, stabil sowie hochdruckspülbar, langlebig und weist eine hohe chemische Beständigkeit auf. Zudem ist der Schacht inspektions- und wartungsfreundlich.

Konus, Abdeckplatte oder Teleskopabdeckung

Der Kunststoffschacht DN 1000 kann mit verschiedenen Konen (625 mm) und Abdeckplatten (625 und 800 mm) aus Beton kombiniert werden. Einsetzbar sind handelsübliche Schachtabdeckungen bis zur Klasse D 400. Die Abdeckplatten aus Beton sind sowohl mit als auch ohne Auskleidung aus Polyurethan (PUR) lieferbar. Abgerundet wird das Lieferprogramm durch eine Kunststoff-Teleskopabdeckung (bis maximal 200 kg begehbar), die wiederum mit einem lichten Einstiegsmaß von ca. 900 mm einen sicheren Einstieg in den Schacht ermöglicht. Eine im Lieferumfang enthaltene begehbare Schutzplatte aus Holz dient während der Bauphase u.a. als Absturzsicherung. Ein Umreifungshebegurt erleichtert die lotgerechte Montage des Schachtes an der Einbaustelle und eine Abziehhilfe die Höhenanpassung des Auflagers für den Konus bzw. für die Abdeckplatte.

Mit dem Kombischacht lassen sich Schmutz- und Regenwasser voneinander getrennt durch einen Schacht ableiten. Während das Schmutzwasser durch das Gerinne im Schachtboden geleitet wird, fließt das Regenwasser seitlich in den Nennweiten bis DN/OD 400 durch die Schachtwand. Das tangential am Schachtkörper angebrachte Rohr ist über eine im Schachtinneren angebrachte Reinigungsöffnung zugänglich.

Sedimentationsschacht

Sedimentations- und Filterschacht. Gut zu erkennen beim Schacht rechts: die Substratkammern.Foto: Foto: Volker Mller

Mit dem Sedimentationsschacht lässt sich ein Großteil der so genannten abfiltrierbaren Stoffe (AFS) zurückhalten. Der Sedimentationsschacht wird aus einem Profilrohr DN 1000 monolithisch gefertigt. Zu den wesentlichen Bauteilen zählen der tangentiale Zulauf, eine senkrecht im Schachtkörper integrierte Spirallamelle, ein Strömungstrenner sowie eine Tauchwand, die vor dem Auslauf angebracht ist. Der Sedimentationsschacht ist für eine Anschlussfläche von bis zu 3.000 m² geeignet. Bei einer solchen Fläche beträgt der Wirkungsgrad ca. 70% – das haben die den Zulassungsgrundsätzen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) entsprechenden Prüfungen ergeben. Das Niederschlagswasser, das den Sedimentationsschacht durchlaufen hat, kann in ein Oberflächengewässer abgeleitet werden.

Filterschacht

Wer es noch sauberer haben möchte, der greift zum bereits auf der Ifat vorgestellten Filterschacht. Es ist mit dem Substrat D-Rainclean ausgestattet und hat nach Angaben des Herstellers einen Wirkungsgrad – abhängig von den eingeleiteten Schadstoffen – zwischen knapp 96 bis 99%.

Der D-Raintank wurde komplett neu konzipiert.Foto: Foto: Volker Mller

Ebenfalls auf der Ifat präsentiert wurde der D-Raintank, der völlig neu konzipiert wurde. Das wartungsarme System eignet sich zur Dach-, Hof-, Abstellflächen- und Straßenentwässerung, zur Entwässerung von Gewerbeflächen sowie für die Kombination mit einer Mulde oder einem Filterschacht. Außerdem kann es zur Überlaufversickerung einer Regenwassernutzungsanlage eingesetzt werden. Die Speicherfähigkeit liegt bei 97%.

Die Elemente können auf der Baustelle leicht eingebaut werden. Die Außenseiten einer Rigole werden mit speziellen gerasterten Seitenplatten versehen. Im Rigoleninneren dagegen sind keine Seitenplatten erforderlich. Damit ist eine Kamera-Befahrbarkeit in alle Richtungen durchgehend möglich. An die Seitenplatten können Rohre von DN/OD 160 bis 400 angeschlossen werden. Die Tank-Elemente des Systems können mit Spülrohren im Nennweitenbereich von DN/OD 200 bis 400 ausgestattet werden. Durch Anordnung des Inspektionsblocks an beliebiger Stelle kann eine Inspektion der Rigole erfolgen.

Volker Müller

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