Direkt zum Inhalt
Archiv 26. September 2018

Freiluft-Klassenzimmer Steinbruch

Das Familienunternehmen Westkalk und das Europa-Gymnasium in Warstein haben eine „lockere Kooperation“ vereinbart, die Schülern Unterricht im Freien zu ermöglicht.

Dr. Guido Mausbach und Studienrat Robin Richter vom Europa-Gymnasium Warstein (r.) bereiten ein Experiment mit Branntkalk vor.
Dr. Guido Mausbach und Studienrat Robin Richter vom Europa-Gymnasium Warstein (r.) bereiten ein Experiment mit Branntkalk vor.

Das Gymnasium nutzt die Möglichkeit, Geologie, Chemie und Naturkunde in den heimatlichen Steinbrüchen zu vertiefen. Westkalk bietet im Betrieb Rüthen-Kallenhardt ein Labor sowie moderne Besucherzentren in Warstein und in Rüthen-Kallenhardt, wo Unterricht bzw. Vorträge stattfinden können. Bereits kurz vor den Sommerferien war Studienrat Robin Richter mit einer Chemie-Projektgruppe der Jahrgänge 7 bis 9 auf Exkursion im Steinbruch Kallenhardt.

Lernen in natürlichem Ambiente
„Wir freuen uns und nehmen das Info-Angebot gerne an“, erklärt dazu Bernd Belecke, Direktor des Gymnasiums. „Wir nutzen das natürliche Ambiente gerne. Das hilft uns, den manchmal abstrakten Lehrstoff an den konkreten Lebensumständen festzumachen. Zudem können wir das vor Ort umstrittene Nebeneinander von Trinkwassergewinnung und Steinabbau aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.“ Für das Unternehmen nahm Geschäftsführer Franz-Bernd Köster Stellung: „Als heimisches Familienunternehmen sehen wir uns einerseits in der Verantwortung, den Schulen solche Angebote zu machen. Gleichzeitig wollen wir aber nicht als „Ersatzlehrer“ auftreten oder uns gar in Unterrichtsinhalte einmischen. Wir stehen allerdings gerne für kritische Fragen und einen offenen Dialog zur Verfügung.“

Aha-Erlebnis beim Branntkalk-Experiment
Im Rahmen der Exkursion im Sommer konnte Studienrat Robin Richter seinen Schülerinnen und Schülern bereits einige Aha-Momente vermitteln: Sie konnten Kalkstein als Produkt für den technischen Kalk-Kreislauf und als Vorprodukt für Zement erkennen, mit dem letztlich der europäische Markt beliefert wird. Dazu gehörte aber auch die Auseinandersetzung mit Gesteinsformationen und mit chemischen Aspekten. So wurde im Beisein von Dr. Guido Mausbach, technischer Leiter bei Westkalk, das klassische Branntkalk-Experiment im Labor vorgeführt: Kalksteine, die bei der Fa. Calcis in Warstein bei ca. 1000 Grad zu weißem Branntkalk „gebacken“ werden, wurden zerbröselt und mit Wasser abgelöscht. Der gelöschte, weiße Kalk kann anschließend für Mörtel und andere Baustoffe weiterverarbeitet werden.

Passend zu diesem Artikel