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Archiv 26. Juli 2013

Frauen erobern das Baumaschinen-Feld

Die Ausbildungsquote von Frauen im Bereich Land- und Baumaschinenmechaniker liegt im Bundesdurchschnitt bei gerade einmal 0,6 % – bei Zeppelin beträgt sie 1,2 %. „Das ist nicht viel, aber damit liegen wir schon mal über dem Durchschnitt“, macht Walter Rohusch deutlich, verantwortlich für die gewerbliche Ausbildung bei Zeppelin.

Kerstin Hof (Mitte) und Aileen Bnisch (r.) zeigen Walter Rohusch (l.), verantwortlich fr die gewerbliche Ausbildung bei Zeppelin, was sie bereits gelernt haben.
Kerstin Hof (Mitte) und Aileen Bnisch (r.) zeigen Walter Rohusch (l.), verantwortlich fr die gewerbliche Ausbildung bei Zeppelin, was sie bereits gelernt haben.

Im 21. Jahrhundert rücken Frauen erstmals nicht nur in Dax-Vorstände vor, sondern sie fassen auch ganz langsam Fuß in einer Arbeitswelt, in der Frauen bis heute eine Ausnahmeerscheinung darstellen. Seit 2010 hat Zeppelin Erfahrungen mit weiblichen Auszubildenden, die ihre Lehre als Land- und Baumaschinenmechaniker absolvieren: „Frauen wissen, was sie wollen. Sie nutzen ihre Chance, sind sehr leistungsorientiert und zeigen Geschick im Umgang mit Baumaschinen und sie strengen sich sehr an, uns von ihren Fähigkeiten zu überzeugen“, erklärt Rohusch und führt zwei Beispiele an: Aileen Bönisch und Kerstin Hof.

Kerstin Hof absolviert seit zwei Jahren ihre Lehre in der Niederlassung Straubing. Warum ausgerechnet Baumaschinen? „Mein Vater ist Baggerfahrer und er hat mir immer Prospekte von Caterpillar und Zeppelin mitgebracht, die ich eifrig studiert habe “, erklärt die junge Frau. „auch in meinem Freundeskreis gibt es einige Baggerfahrer. Als ich ihnen von meinem Berufswunsch erzählt habe, war ihre Reaktion: „Gut, dass Frauen endlich auch so was machen.“
Aileen Bönisch lernt im dritten Lehrjahr in der Niederlassung Köln. Ihre Motivation beschreibt sie so: „Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Technik hat mich schon immer gereizt. Darum wollte ich auch was Handwerkliches machen, das zugleich außergewöhnlich ist“. Als sie ihren Freunden von ihrem Berufswunsch berichtet, gab es unterschiedliche Reaktionen. „Die einen waren sofort begeistert und fanden das hochinteressant. Von den anderen wurde schon der eine oder andere Spruch geklopft“.

Auf einen Frauenbonus können die beiden nicht bauen, und das wollen sie auch nicht. „In der Regel braucht man für die Arbeiten keine Muskelkraft, sondern Köpfchen. Als Land- und Baumaschinenmechaniker muss ich mir Gedanken machen, wie ich Hilfsmittel einsetze“, erklärt Bönisch. Dass man als weiblicher Mechaniker auffällt, wissen die beiden. „Als ich das erste Mal mit meinem Kollegen auf die Baustelle gefahren bin, waren die Kunden schon überrascht“, sagt Hof. Doch durch Intelligenz und Können handelt sich „frau“ schnell Respekt ein. „Wer sich wie ich in diesem Berufsumfeld bewegt, darf sich nicht den Schneid abkaufen lassen und muss zeigen, dass man was kann“, betont Kerstin Hof, die zu den den besten des Jahrgangs in der Ausbildungsklasse gehört.“

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