Ersatzbaustoffverordnung konterkariert Ressourcenschonung
Die Pläne des Bundes zur Ersatzbaustoffverordnung gefährden die Ressourceneffizienz. Dr. Rolf Höffken, Vorstandsvorsitzender des Duisburger FEhS-Instituts für Baustoffforschung befürchtet, dass bei Umsetzung der geplanten Verordnung bis zu 40 % der in Deutschland erzeugten Stahlwerksschlacken nicht mehr als Baustoff eingesetzt werden könnten.
Das wären 2 Mio. t. Im Ergebnis müsste die nicht mehr einsetzbare Schlacke auf Deponien abgelagert und im Straßenbau durch Naturmaterialien ersetzt werden. Eine aktuelle Studie des Clausthaler Umwelttechnik Instituts (CUTEC) hat ergeben, dass sich der Flächenverbrauch durch Deponierung dieser Mengen und den gleichzeitig notwendigen zusätzlichen Abbau entsprechender Primärrohstoffe auf bis zu 385 ha im Jahr aufaddieren wird. Dies entspricht einer Fläche von 400 Fußballfeldern.
Das FEhS-Institut fordert die Bundesregierung auf, bei der Betrachtung der Umweltauswirkungen einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen, der sowohl Boden- und Gewässerschutz als auch Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz ausgewogen berücksichtigt. So werden Stahlwerksschlacken seit Jahrzehnten erfolgreich im Verkehrsbau eingesetzt. Ein Ausschluss der Schlacke aus dem Wertschöpfungsprozess konterkariere die Bemühungen zu mehr Ressourceneffizienz.
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