Direkt zum Inhalt

Den Nerv getroffen

Nach der Presseveranstaltung in England stellte sich Frank Zander, Geschäftsführer JCB Deutschland, einigen Fragen der Redaktion zur Situation des Baumaschinenherstellers hierzulande.

Frank Zander, Geschftsfhrer JCB Deutschland

Herr Zander, JCB begibt sich ab sofort mutig auf das Feld der Arbeitsbühnen-Hersteller. Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten für den deutschen Markt ein?

Zander: Die Produktergänzung durch die JCB-Arbeitsbühnen sehen wir recht positiv. Wir erwarten Synergieeffekte, insbesondere mit unseren Teleskopladern – natürlich auch mit anderen Maschinen unserer Produktpalette. Die Branche der Bühnenvermieter ist sehr speziell. Mit unserem hervorragenden Servicenetz haben wir perfekten Zugang zu diesem Segment. Wir werden das Thema mit dem notwendigen Engagement angehen, das heißt perfekter Service, spezielle Ausbildung unserer Vertriebspartner mit einer entsprechenden Ausrichtung des Vertriebs auf dieses Geschäft. Damit sind wir ein leistungsfähiger Partner und können sukzessive unser Angebot ausbauen. Die Produkte, von denen ich mich persönlich überzeugen konnte, sind qualitativ auf bekannt hohem JCB-Niveau. Daher bin ich davon überzeugt, dass wir gute Chancen in diesem Marktumfeld haben werden.

 

Mit dem Hydradig haben Sie auf der vergangenen Bauma ein völlig neues Mobilbaggerkonzept präsentiert. Wird das von den hiesigen Kunden angenommen?

Zander: Mit unserem Hydradig-Konzept haben wir zum richtigen Zeitpunkt den „Nerv der Kundschaft“ getroffen. Themen wie Übersicht und damit mehr Sicherheit auf der Baustelle sowie Wendigkeit, Stabilität und Geschwindigkeit werden dringend erwartet. Auch, dass wir mit der Maschine als sogenannter „First Mover" im Markt, also Innovator waren, macht uns sehr stolz. Es zeigt besonders deutlich, welche enorme Innovationskraft in unserem Unternehmen steckt. Die Kunden sprechen von wirtschaftlichen Vorteilen im praktischen Einsatz. Der Hydradig ist so multifunktional und effektiv einsetzbar wie zurzeit keine andere Maschine. Wir haben bereits mehr als 100 Maschinen im Feld. Das Feedback der Kunden ist hervorragend, und wir lernen gemeinsam mit unseren Anwendern noch jeden Tag neue Einsatzmöglichkeiten kennen.

 

In Köln vollenden Sie zurzeit die deutsche Firmenzentrale. Warum der Neubau, welche Erwartungen verknüpfen Sie damit?

Zander: Der Neubau unserer Deutschlandzentrale ist in vollem Gange. Es gab, wie so häufig, bei so einem Großprojekt, einige bürokratische Hemmnisse, die es zu überwinden galt. JCB investiert mit fast 40 Mio. Euro massiv in den Standort Deutschland. Wir glauben, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist. Unser Produktportfolio passt perfekt für unseren Markt, und wir verzeichnen deutliche Zuwächse bei unseren Kernprodukten. Durch die hohe Wertschöpfungskette in der Fertigung von eigenen Motoren, Antrieben, Achsen und Getrieben, Kabinen und Hydraulikzylindern kann JCB eine konsistente, hochwertige Technikabstimmung und Qualität darstellen. Darüber hinaus strukturieren wir gerade unser Vertriebsnetz neu und sehen vor allem hier deutliches Potenzial, das wir künftig ausschöpfen können. Ganz aktuell haben wir beispielsweise mit der Firma Henne einen weiteren starken Partner für Baumaschinen in München und Leipzig gewinnen können.

 Das bringt mich auch zu Ihrer eingangs gestellten Frage: „Welche Erwartungen verknüpfen wir mit der Investition?" Wir haben eine Verpflichtung und Vorbildfunktion gegenüber unseren Geschäftspartnern und Kunden! Das neue Dienstleistungs- und Technik-Zentrum soll diesen Anforderungen gerecht werden. Ausbildung und Training werden in Zukunft immer wichtiger, denn hier findet einen zusätzliche Differenzierung statt. Wir können nur Top-Dienstleistungen bieten, wenn unsere Vertriebspartner diese Leistung ins Feld, das heißt in den Markt zu unseren Anwendern weitertragen. Deshalb haben wir den Anspruch, ein äußerst verlässlicher Handelspartner mit viel Herzblut zu sein. Das stimmt uns zuversichtlich für die Zukunft.

Passend zu diesem Artikel