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Azubi-Zahlen am Bau sind spitze

Die Ausbildung am Bau ist gefragt. Das zeigen die neuen Zahlen der Soka-Bau. Danach haben in diesem Jahr wieder 8,5% mehr Azubis ihre Lehre in Bauberufen begonnen. 2017 lag der Zuwachs bei 7,5%.

?Ich bin die Zukunft? steht auf dem T-Shirt des Steppkes, hier anlsslich einer Maschinenbergabe auf der Gala-Bau.

Der Bau-Ausbildungsmarkt hat sich damit erneut besser entwickelt als der bundesweite Durchschnitt. Die anhaltend positive Entwicklung spricht für die hohe Attraktivität der Bauausbildung und die Integrationsfähigkeit des Bau-Arbeitsmarktes.

Nach Zahlen von Soka-Bau hat die Menge der neuen Ausbildungsverhältnisse in der Bauwirtschaft (Stand 30.09.) kräftig um 8,5% gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Zwar sind die Zahlen aufgrund der erfahrungsgemäß relativ vielen Nachmeldungen noch vorläufig. Schätzungen zufolge dürfte die Menge neuer Ausbildungsverhältnisse aber auch zum Jahresende mit rund 13.000 deutlich über dem Vorjahresniveau (12.709) liegen. Im Vorjahr hatten die neuen Ausbildungsverhältnisse bereits um rund 7,5% zugenommen.

Damit hat sich der Ausbildungsmarkt in der Bauwirtschaft nach jetzigem Stand erneut besser entwickelt als in anderen Branchen. So sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die ihr gemeldeten neuen Ausbildungsverhältnisse im Bundesdurchschnitt (Stand August) sogar um 1,1% gesunken.

Hohe Azubi-Gehälter

Dies dürfte an der Attraktivität der Bauausbildungsberufe liegen. Zum einen werden diese im Branchenvergleich am besten entlohnt. Die Ausbildung zu einem Bauberuf wie z.B. Straßenbauer wird mit dem höchsten Azubi-Gehalt aller Ausbildungsberufe entlohnt. Zum anderen sind die Bau-Auszubildenden mit ihrer Ausbildung überdurchschnittlich zufrieden, wie der Vergleich einer kürzlich von Soka-Bau in Auftrag gegebenen Befragung mit dem DGB-Jugend Ausbildungsreport zeigt. Danach sind rund 80% der Auszubildenden in der Baubranche mit ihrer Ausbildung sehr zufrieden bzw. zufrieden, während dies nur für 70% der Auszubildenden in den 25 am meisten nachgefragten Ausbildungsberufen gilt. Nicht zuletzt verfügen Ausbildungsbewerber in der Bauwirtschaft auch über eine vergleichsweise große Auswahl an offenen Stellen. Während der gesamte Ausbildungsmarkt in Deutschland gerade einmal ausgeglichen ist und auf einen Bewerber rechnerisch eine Ausbildungsstelle kommt, liegt in den Bauberufen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ein deutliches Überangebot an Ausbildungsstellen in Höhe von 40% vor. Das große Angebot an Ausbildungsstellen ist u.a. ein Erfolg der umlagefinanzierten Ausbildungsförderung, die alle Baubetriebe an der Finanzierung der Ausbildung beteiligt und somit Ausbildungsbetriebe kostenmäßig entlastet. Die Zahl der Bau-Ausbildungsbetriebe ist den Zahlen zufolge ebenfalls erneut gestiegen, und zwar um rund 1%.

Viele Flüchtlinge am Bau

Darüber hinaus dürfte die positive Entwicklung des Ausbildungsmarktes in der Bauwirtschaft erneut zu einem Großteil ausländischen Bewerbern, insbesondere denen aus Flüchtlingsherkunftsländern, zu verdanken sein. Bereits im vergangenen Ausbildungsjahr hatten Flüchtlinge für einen Anstieg der Bewerberzahlen und letztlich für das starke Plus bei den neuen Ausbildungsverhältnissen gesorgt. Nach Informationen der Bundesagentur für Arbeit (Stand August) ist die Zahl der Bewerber für Ausbildungsstellen aus den Flüchtlingsherkunftsländern in diesem Ausbildungsjahr um fast 50% gestiegen. Hiervon dürfte insbesondere die Bauwirtschaft profitiert haben, wo die Zahl der Bewerber erneut gestiegen ist, und zwar um 3%.

Noch offene Stellen

Da die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen allerdings weiter zugenommen hat, sollte die Bauwirtschaft weiter an der Nachwuchsgewinnung arbeiten. In der Jobbörse von Soka-Bau (www.bau-stellen.de) finden sich derzeit mehr als 1.000 offene Ausbildungsstellen. Unter www.bau-ausbildung.de können sich potenzielle Auszubildende eine Übersicht über die Ausbildung in der Bauwirtschaft verschaffen.

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