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Hausmesse bei Benninghoven: Auf die Feinheiten kommt es an

Filtertechnik für Asphaltmischanlagen: Die alle drei Jahre stattfindende Hausmesse der Firma Benninghoven bietet Fachleuten eine gute Gelegenheit, ihr Wissen rund um die Asphaltmischtechnik auf den neusten Stand zu bringen. SUSA ging auf dem Betriebsgelände in Mühlheim/Mosel in Sachen Filtertechnik auf Entdeckungstour.

Doppelt hält dichter: Verstärkter Dichtring an der Oberseite der Filtertaschen.

Doppelt hlt dichter: Verstrkter Dichtring an der Oberseite der Filtertaschen.

Foto: Foto: Ute Mhle

Dieses Schauspiel ließen sich selbst eingefleischte „Asphaltler“ nicht entgehen: Auf der Benninghovener Hausmesse ließ der „Evo-Jet“-Brenner mehrmals täglich seine Flammen spielen. Das was sonst tagein tagaus hinter verschlossenen Türen – pardon – hinter verschlossener Trommel passiert, konnten sich die Besucher live und in Farbe anschauen. Die Hitze von über 1 300° C machte sich selbst mit ausreichendem Sicherheitsabstand auf den Gesichtszügen der Zuschauer bemerkbar. Eine Minute dauerte das Spektakel, in dieser Zeit verbrannten 17 l Heizöl. Um die enorm hohen Temperaturen zu erreichen, kann der Anwender unter verschiedenen Brennstoffen auswählen: zu den herkömmlichen zählen Heizöl, Flüssiggas oder Erdgas, möglich sind aber auch Kohlestaub, Biomasse oder Schweröle sowie die Kombination aus unterschiedlichen Energieträgern. Ein Mausklick genügt, um auf andere Brennstoffe umschalten zu können.

Foto: Foto: Benninghoven

Seit über 50 Jahren ist das Familienunternehmen Benninghoven, welches in 2009 die 100 Jahr-Feier beging, im Bereich Feuerungstechnik tätig. Als Komplettanbieter für Asphaltmischanlagen konzipiert das Unternehmen auch die entsprechenden Filteranlagen. Feuerungs- und Filtertechnik stehen in direktem Zusammenhang, da die Dimensionierung des Filters von der Brennergröße abhängig ist. Der Filter wird in erster Linie zur Luftreinigung genutzt. Der dabei angesammelte Staub wird im späteren Prozess kontrolliert der Rezeptur beigemischt.

Benninghoven stellt Filter in den Größen von 16.000 bis 147.000 m³ Normdurchsatz pro Stunde her. Durch eine präzise Steuerungstechnik und frequenzgesteuerte Motoren lassen sich die Anlagen mit geringem Energieaufwand fahren. Durch ihre modulare Bauweise können sie bequem zum Bestimmungsort transportiert werden. Konzipiert sind sie nicht nur für Neuanlagen, auch der Anschluss anbestehende Mischanlagen ist leicht möglich. Während die Brennertechnologie stetig weiterentwickelt wird, steht auch die Optimierung

Rainer Crump ist in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Firma Benninghoven tätig und erläutert die jüngsten Detailverbesserungen des Filters „Pureair“. Die im Folgenden beschriebenen Komponenten sind so aktuell, dass sie noch keinem Prospekt entnommen werden können. Gedanken hat sich die Entwicklungsabteilung vor allem darüber gemacht, die Anlage noch dichter – also effizienter – und sicherer zu gestalten. Gefeilt wurde an den kleinsten Details, dazu zählt der Dichtring an der Oberseite der Filtertaschen. „Wir haben den bisher einfach verstärkten Filzring durch einen doppelten Dichtring ersetzt“, erklärt Entwickler Crump. Die Filtertasche, die auf eine 2,5 m lange Gitterkonstruktion gespannt und vertikal eingebaut wird, besteht aus einer Kunststofffaser, entweder aus Polyacrylnitril (Kurzzeichen PAN) oder Aramid. Beide Materialien sind hitzebeständig. PAN hält einer Dauerbelastung von 120°C stand, Aramid wird auch mit 160°C Dauerbelastung fertig.

Bei Sicherheit und Wartungsfreundlichkeit wartet „Pureair“ noch an weiteren Stellen mit nützlichen Verbesserungen auf. So lassen sich die Deckel zu den Filterelementen über eine Zentralverriegelung öffnen und schließen – Werkzeug ist hierfür nicht erforderlich, ein Handgriff genügt. Durch die besondere Konstruktion der Filterelemente kann der Ein- und Ausbau von nur einer Person vorgenommen werden, die Filtertaschen lassen sich bequem spannen. Ein Ideenwettbewerb unter den Mitarbeitern förderte eine einfach zu handhabende Sicherheitseinrichtung zutage. An den Absturzgeländern sind verschiebbare Haken angebracht, mit denen die offenstehenden Filterdeckel gegen unkontrolliertes Zufallen gesichert werden können. Eine von vielen kleinen, aber feinen Lösungen, was wieder einmal zeigt: Nicht die Größe ist entscheidend, es zählt allein das Ergebnis. (Ute Möhle)

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