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Archiv 16. Januar 2015

Warum Reparatur oft besser als ein Neukauf ist

Sie sah schon recht mitgenommen aus – die Schaufel eines Cat 988 Radladers, der bei Hamburg in einem Unternehmen eingesetzt wird, das Schlacke aufbereitet. Für die stark beanspruchte Schaufel hatte das Atzelgifter Unternehmen Craco eine Lösung parat, die sie wie neu erstrahlen lässt.

Hier hngt ein CAT 988 an einer regenerierten Schaufel.
Hier hngt ein CAT 988 an einer regenerierten Schaufel.
Vor, whrend und nach der Regenerierung der CAT 988 Schaufel: Die Elemente werden durch geprfte Konstruktionsmechaniker fachgerechtes heraus getrennt.Foto: Fotos: Craco

Muss eine neue Schaufel her oder ist eine Regenerierung sinnvoller? Mit dieser Frage wandte sich der CRACO-Kunde an den Außendienstmitarbeiter, der beim Besuch vor Ort berät und unterstützt. Das Unternehmen produziert Schüttgüter aller Art und ist besonders im Bereich der Aufbereitung von Schlacke aktiv. Dieses Material ist durch sein enorm hohes Schüttgewicht und seine stoffliche Beschaffenheit extrem abrasiv. Zu Körnung aufbereitete Schlacke wird vorzugsweise im Straßen- und Tiefbau eingesetzt. Die durch den Schlackeeinsatz äußerst verschlissene Ladeschaufel des Cat 988 bedurfte dringend einer Generalüberholung.

Nach intensiven Gesprächen entschied sich der Kunde schließlich für eine Reparatur. Dabei setzte man auf den Premiumfeinkornstahl CRAOX und die verbesserte Konstruktion, welche gemeinsam mit dem Kunden optimal auf den Arbeitseinsatz abgestimmt wurde. Das ist nicht nur eine Preisfrage. Denn wenn eine Regenerierung fachmännisch und sorgfältig durchgeführt wird, dann ist das Ergebnis besser als das Neuprodukt.  

Das Gesamtpaket bringt den Erfolg

Die Regeneration umfasst dabei mehrere systematische Einzelschritte:

  • Zuerst werden die verschlissenen Seitenschneiden, der komplette Schaufelboden, der gleichzeitig den Rücken der Schaufel bildet, inklusive Verschleißplatten und verschlissenem Deltamesser von einem nach DIN EN 287-1 geprüften Konstruktionsmechaniker im Werk per Brennschneidverfahren heraus getrennt.
  • Im Vorfeld wurden auf modernsten Brenntischen die Teile passgenau aus Cracox 400 und Plus Tafeln geschnitten und der neue, 4 m lange und 20 mm starke Boden/Rücken in einem Stück aus Cracox 400 gebogen. Bewusst wurde die Entscheidung zugunsten eines etwas zäheren Verschleißstahls gefällt, da es sich beim Boden um ein tragendes Element handelt. Er muss dynamische Beanspruchungen aushalten, ohne zu reißen. Da der Boden in einem Stück auf gesamter Länge gebogen wurde, sorgt das neue 20 mm dicke Blech für allerhöchste Stabilität.
  • Um den Eindringwiderstand, Reifenverschleiß und den Kraftstoffverbrauch zu minimieren wurden auch die Schneidengeometrie und der Faswinkel des 80 mm starken Deltamessers auf das Schüttgut abgestimmt.
  • Anschließend wurden die Bauteile fachgerecht per MAG-Schweißverfahren in den noch bestehenden Schaufelkörper eingebaut. Auch an diesem Punkt kommt es auf höchste Präzision und Fachwissen an. Durch Materialanalyse und Streckgrenzen-Bestimmung wird der zu verwendende Schweißdraht ermittelt. Die Bauteile werden sachgemäß nach DIN 5817C (Qualitätssicherung) mit HV- und mehrlagigen Kehlnähten mit dem Schaufelgrundkörper verschweißt. Zur weiteren Stabilitätssteigerung des gesamten Schaufelkörpers wurden an der Aufnahme Knotenbleche angebracht. Das war für die Gesamtstatik notwendig, da die optimierten Bauteile aus Cracox über mehr Eigengewicht verfügen, als die Originalteile. Die 60 mm starken Verschleißplatten an der Unterseite des Schaufelbodens ermöglichen zudem eine optimale Kraftübertragung von der Aufhängung bis zum Deltamesser.
  • Zusätzlich wurden die Augen der Aufnahmen für eine 100 %ige Planparallelität gespindelt. Im Laufe des Betriebs hatten sich die Augen geweitet, so dass zu viel Spiel zwischen Aufnahme und Bolzen entstanden war.

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Eine Schaufel nach Maß

Die Schaufel des CAT 988 ist wieder flott.Foto: Foto: Craco

Die fertig regenerierte Schaufel ist nun „wie gemacht“ für den schweren Einsatz in der Schlacke, der vor allem eines braucht, damit die Arbeit störungsfrei vorangeht: den passenden Widerstand. So werden im Einsatz neue Zeitfenster geöffnet. Ein LKW kann nun durch das vergrößerte Ladevolumen der Schaufel mit zwei Ladespielen geladen werden. Fachgerecht regenerierte Arbeitsgeräte bringen es auf eine längere Standzeit, bis die nächste Regeneration fällig wird. Am Ende resultiert aus dieser Vorgehensweise für den Anwender also außerdem ein deutlicher Spareffekt. "Das ist klasse! Früher konnten wir mit der Schaufel so ca. 1400 Stunden fahren. Jetzt hat sie, nachdem CRACO sie wieder flott gemacht hat, 70% länger gehalten. Erfolg auf ganzer Linie!" , freut sich der Kunde.

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