Umweltpreis für Walter Feess
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat Walter Feess die wichtigste und höchstdotierte Umweltauszeichnung Deutschlands verliehen: den mit insgesamt 500.000 Euro verbundenen Deutschen Umweltpreis. Feess teilt sich ihn mit der Cottbuser Recycling-Spezialistin Prof. Dr. Angelika Mettke.
Walter Feess arbeitet seit vielen Jahren mit seinem Erdbauunternehmen an der Entwicklung und Weiterentwicklung moderner Methoden des Bauschuttrecyclings. Er gilt bundesweit in der Branche als Unternehmer, der vorbildlich ökologisch sinnvolle Teilbereiche der Kreislaufwirtschaft in ökonomisch realistische Techniken umsetzt. Das in seinem Betrieb weiterentwickelte Verfahren zur Aufbereitung von Bauabfällen und zum Trennen und Waschen von Boden- / Bauschuttgemischen ist besonders ressourcenschonend. Damit lassen sich bedeutende Mengen einer Wiederverwertung zuführen. Primärrohstoff-Ressourcen werden auf diese Weise geschont, Deponien entlastet.
Der Präsident des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE), Peter Röhm: „Unser Verband ist stolz, einen solchen Unternehmer in seinen Reihen zu haben. Man kann die Auszeichnung Walter Feess' mit dem Deutschen Umweltpreis gar nicht hoch genug schätzen. Mit dieser Entscheidung rückt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mehr als einen einzelnen Unternehmer mit dessen vorbildlichem Betrieb in den Blick. Damit macht sie auf den größten Massenstrom überhaupt aufmerksam: den der mineralischen Bau- und Abbruchabfälle. Und sie zeigt: Die Steine und Erden-Branche sucht nach Lösungen und gibt Antworten auf umweltpolitische Probleme und Fragen! Wir beglückwünschen unser Mitglied Walter Feess ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung!“
ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger schließt sich diesen Glückwünschen an: „Walter Feess verfolgt seit vielen Jahren mit Eifer und unbeirrbar den Weg einer Kreislaufwirtschaft in unserer Branche. Auch Rückschläge haben ihn nicht aufgehalten. Die hochwertige Wiederverwendung von Recyclingbaustoffen liegt ihm besonders am Herzen. Feess war schon 2004 Gründungsmitglied des Qualitätssicherungssystems Recycling-Baustoffe e.V. (QRB). Heute ist er ein glühender Verfechter von Recycling-Beton. R-Beton ist zwar nicht das Allheilmittel zur Steigerung der Recyclingquoten; hier gilt es noch viel zu forschen und zu entwickeln und politische Wünsche mit der praktisch-technischen Realität vereinbar zu machen. Aber genau daran arbeitet Walter Feess, und deshalb ist er ein Pionier des Baustoff-Recyclings. Den Deutschen Umweltpreis hat er allemal verdient.“
Röhm und Beißwenger freuen sich außerdem, dass in diesem Jahr dieser bedeutendste deutsche Umweltpreis nicht in die High-Tech-Branche, sondern an ein Unternehmen der klassischen Wirtschaft geht: „Steine und Erden verwendet man seit Menschengedenken. Unsere Rohstoff-Industrie ist aber keineswegs von gestern, sondern sie ist hochmodern. Unsere Baustoffe müssen immer wieder technisch weiterentwickelt werden, um den sich wandelnden Anforderungen der Zeiten zu entsprechen. Heutzutage werden Themen wie Umwelt- und Naturschutz sowie Ressourcenschonung immer wichtger. Gerade hier zeigt und bewährt sich die Vielfalt innerhalb des ISTE. Mitglieder in unserem Verband sind gleichermaßen Hersteller von Primärrohstoffen und Recyclingexperten. Die einen versuchen, ressourcenschonend abzubauen, die anderen entwickeln Zukunftstechnologien der Kreislaufwirtschaft. Immer geht es heute dabei um Umweltschutz. Fakt ist aber auch: selbst wenn wir 100% der gebrauchten Steine wiederverwenden (derzeit stehen wir bei 90%), können wir damit nur 10 % des Primärrohstoffbedarfs decken, weil wir deutlich mehr bauen als wir abreißen. Verbrauchsnahe und dezentrale Rohstoffversorgung ist deshalb auch künftig unersetzbar.“
Wenige Wochen vor Ende seiner Amtszeit wird Bundespräsident Joachim Gauck den Umweltpreis am 30.10.2016 in Würzburg den diesjährigen Preisträgern überreichen. Kurz vor der Preisverleihung, am 27.10.2016, wird Walter Feess auf dem diesjährigen Baustoff-Recycling-Tag des ISTE in Filderstadt sprechen.
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